Zurück in den Frühling

K640_IMG_0072

Während sich in Deutschland gerade die Hitze breit gemacht hat, erfrischen wir uns seit Dienstag bei angenehmen Frühlingstemperaturen auf Samoylov. Der für uns zweite Teil der Lena 2014-Expedition startete am Sonntag als wir zu sechst von Berlin losgeflogen sind. In Moskau und Jakutsk wurden wir noch von drei Wissenschaftlern verstärkt. Nachdem der Flug von Jakutsk nach Tiksi kurz vor Checkin auf den nächsten Tag verschoben wurde, kamen bei manchen aus unserer Reisegruppe erstmal Erinnerungen an unfreiwillige Sightseeingtage in Jakutsk in den vergangenen Jahren hoch. Aber im Nachhinein war dieser Flugausfall sogar besser für uns. Bei Sonne, Wärme und Staub in der Luft haben wir ein bisschen die Umgebung erkundet, bevor es dann tatsächlich schon am nächsten Tag weiter nach Tiksi ging. Ziemlich überrascht waren wir, als wir vom Flughafen in Tiksi direkt mit dem Hubschrauber nach Samoylov weiterfliegen konnten ohne eine Nacht dort zu verbringen. Nach 40 Minuten Hubschrauberflug über das Lenadelta wurden wir vom Stationspersonal, den anderen beiden Doktoranden, dem mittlerweile vorhandenem Matsch, kaum noch Schnee, Mitternachtssonne, vielen Vögeln und Lemmingen empfangen. Samoylov ist aus dem Winterschlaf erwacht!

Die spannende Frage war, wie weit die Lena schon aufgebrochen sein würde und bis wie weit nördlich die Wassermassen vorgedrungen sein würden. In Jakutsk war die Lena natürlich schon eisfrei. Die Flut und die Eismassen bewegen sich mit rund 150 km pro Tag flussabwärts. So wie es gerade aussieht, rechnen wir mit dem Eintreffen Anfang kommender Woche und planen deswegen den ersten Helipod-Flug für Montag – wenn das Wetter mitspielt. Die ersten Tage auf der Station haben Eric, Torsten, Andrei und ich Helipod-Bodentests und Datenarbeit verbracht. Maria, Antje, Gulnara, Ben, Sascha, Sascha und Norman konnten bei schönstem Wetter ihre Feldarbeit anfangen bzw. fortsetzen.

Wir sind gespannt, wie sich Samoylov und die Umgebung die nächsten Tage verändern wird. Momentan ist die Lena um Samoylov noch teilweise mit Eis bedeckt, das beeindruckend laut arbeitet. In den schon freien Flussstellen fließt das Wasser schnell und am Ufer kann man täglich den Anstieg des Wassers beobachten.

Schöne Grüße aus dem Lenadelta!

Katrin

 

 

 

Kommentar hinzufügen

Verwandte Artikel