Generalprobe für Sibirien: Der Helipod-Testflug

K800_IMG_2504
Helipod, Foto: K. Kohnert
Bild 1: Helipod, Foto: K. Kohnert

Im April startet unsere nächste Messkampagne in der Arktis. Diesmal geht es nicht nach Nordamerika, sondern ins Lena Delta in Sibirien. Das liegt bei grob 72° nördlicher Breite. Ziel dieser Kampagne, die aus mehreren Abschnitten im Frühjahr und Sommer 2014 besteht, ist es, saisonale und räumliche Muster in den Methanflüssen aus dem Permafrostgebiet zu ermitteln. Dafür werden wir zusammen mit dem Alfred-Wegener Institut Potsdam einen Messturm installieren und Messflüge durchführen. Anders als während der AIRMETH-Kampagnen fliegen wir nicht mit der Polar 5, sondern mit einem Hubschrauber, unter den das Messsystem „Helipod“ (Bild 1) gehängt wird, das unserem Partner TU Braunschweig gehört. Der Helipod verfügt über eine eigene Stromversorgung, Bordcomputer und Navigationssystem. In den letzten Monaten und Wochen liefen die Vorbereitungen für den Helipod-Einsatz in Braunschweig und in Potsdam auf Hochtouren. An der Uni Braunschweig integrierten Studenten zusätzlich zu dem bereits vorhandenen CO2-Sensor, der schon bei einer Kampagne im Sommer 2012 dabei war, einen Methansensor. Außerdem wurden das Datenerfassungsystem erweitert und Unsicherheiten an bereits vorhandenen Geräten und Computern behoben. Schließlich wurde der etwa 5 Meter lange und rund 300 kg schwere Helipod am 29. Januar komplett zusammengebaut und austariert. Damit war er einsatzbereit für den lang erwarteten Testflug. Ein Testflug ist notwendig, um erstens sicherzugehen, dass die Messgeräte und Computer an Bord auch während des Fluges funktionieren, um Kalibrierungsmuster zu fliegen und um Routine für die Aufgaben am Boden bei Start und Landung zu bekommen.

 

Gleich gehts los! Helipod kurz vor dem Abflug. Foto: T. Sachs.
Bild 2: Gleich gehts los! Helipod kurz vor dem Abflug. Foto: T. Sachs.
Helipod-Testflug in Braunschweig, Foto: K. Kohnert
Bild 3: Helipod-Testflug in Braunschweig, Foto: K. Kohnert

Gestern konnten wir zusammen mit unseren Partnern in Braunschweig zwei mit Spannung erwartete Testflüge bei hervoragendem Flugwetter durchführen und die jeweilige Bodencrew sich an fast sibirische Kälte gewöhnen. Der Helipod wurde dafür, wie auch während der kommenden Kampagne in Sibirien, vor dem Abflug mit einem Seil unter einem Hubschrauber befestigt und langsam angehoben (Bild 2 und 3). Bei beiden Testflügen haben alle Instrumente fehlerfrei funktioniert! Der Helipod ist damit bereit für einen mehrmonatigen Aufenthalt im Lena Delta und für mehrere Flüge in dieser Zeit. Nächste Woche wird er dann wieder in transportfähige Teile zerlegt, auf die große Reise geschickt und erwartet uns dann im April in Sibirien. An dieser Stelle nochmal ein herzliches Dankeschön an alle am Institut für Flugführung und dem Institut für Luft- und Raumfahrtssysteme an der TU Braunschweig, die mit ihren Ideen und Kenntnissen dazu beigetragen haben, dass der Helipod dieses Jahr nach einem Jahr Unterbrechung wieder auf Messkampagne gehen kann!

 

Kommentar hinzufügen

Verwandte Artikel