Wissenschaft digital

Bild: Universität Wien, CC BY-NC 2.0
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So lange ist es noch nicht her, dass man als Student oder Wissenschaftler in Bibliotheken Leihscheine ausfüllen musste, stundenlang am Kopierer stand oder seine Forschungsergebnisse in tatsächliche Bücher protokollierte. Diese Zeiten sind wohl vorbei. Die Digitalisierung verändert die Welt des Wissens und der Wissenschaft – schnell und radikal – wie wohl alle Lebensbereiche.
Wie sieht die Digitalisierung des Wissens und der Wissenschaft aus? Supercomputer etwa können Klimavorgänge und biologische Prozesse simulieren und sind sogar in der Lage, menschliche Verhaltensweisen zu berechnen. Die Auswertung riesiger Datenmengen verspricht vielleicht sogar neue Erkenntniswege. Das Netz ermöglicht eine kollaborative und offene Wissenschaft über Ländergrenzen und Disziplinen hinweg. Durch die Sammlung menschlichen Wissens entsteht im Internet die größte Enzyklopädie aller Zeiten.
Welche Konsequenzen haben diese Entwicklungen – für die Wissenschaftler und die Wissenschaft selbst? Für die internen Prozesse und die Wissenschaftskultur? Nutzen die Wissenschaftler diese neuen Chancen oder werden sie von der Digitalisierung überrollt? Sinken Qualität und Quantität wissenschaftlicher Ergebnisse oder steigen sie eher? Wie nehmen wir die Wissenschaft in Zeiten der Digitalisierung wahr? Und können jetzt alle mitforschen?

Das Wissen in Zeiten der Digitalisierung – Verändert sich die Wissenschaft?“, ist das Thema am Freitag, den 21. November um 18 Uhr im Mosaiksaal des Neuen Rathauses in Hannover.
Dies sind unsere Live-Experten:
Lambert Heller ist Leiter des Open Science Labs der Technischen Informationsbibliothek (TIB) in Hannover. Zusammen mit seinen Kolleginnen und Kollegen gestaltet er den digitalen Wandel der wissenschaftlichen Arbeitswelt. Neuartige Webanwendungen werden im Open Science Lab in enger Abstimmung mit Science Communities erprobt und (weiter-)entwickelt. Ist die Wissenschaft bereit für Open Source, Open Data und Citizen Science? Lässt sich Wissenschaft mit Twitter, Facebook und Co. betreiben? Einige unserer Fragen stellten wir Lambert Heller im Vorfeld. Die Antworten sind in diesem Interview nachzulesen.
Martin Warnke ist Professor für Digitale Medien und Kulturinformatik an der Leuphana Universität Lüneburg. Sein Interesse gilt u.a. der Bedeutung der digitalen Medien, besonders der Computersimulationen für die Wissenschaft. Der Einzug neuer Medien führt zu neuen wissenschaftlichen Fragestellungen und zuweilen zur Entstehung ganzer Forschungsfelder, die es ohne diese Medien nicht gegeben hätte. Doch wie ist die Wahrnehmung in der Öffentlichkeit? Ist das nur Spielerei oder doch vertrauenswürdige Wissenschaft?

In Film‐Einspielern werden Ausschnitte aus Interviews mit dem Wissenschaftshistoriker Jürgen Renn, dem Kulturkritiker Christian Heller, dem Soziologen Dirk Helbing, dem Museumdirektor Johannes Vogel, dem Journalisten Dirk von Gehlen und anderen gezeigt. Wie immer in der Wissensshow ist das Publikum gefragt, Meinungen und Fragen zu äußern (live, per Twitter oder SMS), Ideen zu diskutieren und per Laserpointer abzustimmen.

Wir freuen uns auf diese Veranstaltung!

Bild: Universität Wien, CC BY-NC 2.0

Leser:innenkommentare (2)

  1. Natascha Kraemer

    Das dürfte eine interessante Veranstaltung werden. Ich bin froh, dass die TIB Hannover so viele Möglichkeiten bietet. Auch wenn ich selbst die digitalen Informationsdienste bevorzugt nutze, stöbere ich doch immer noch gerne durch Regale voller Bücher.

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