ERC Advanced Grant für Wissenschaftler des KIT aus dem Forschungsbereich Information

Kryogenischer Aufbau eines supraleitenden Quantencomputers. Copyright: Karlsruher Institut für Technologie.

Der Forschungsbereich Information gratuliert dem Karlsruher Forscher, Prof. Dr. Alexey Ustinov, zur Auszeichnung mit dem renommierten ERC Advanced Grant.

Der Europäische Forschungsrat (ERC) zeichnet den Physiker Alexey Ustinov in der Vergaberunde 2021 mit einem Advanced Grant aus. Für sein Forschungsvorhaben auf dem Gebiet der Quantenphysik erhalten der renommierte Wissenschaftler in den nächsten fünf Jahren eine Förderung von 2,7 Millionen Euro. (Quelle: Karlsruher Institut für Technologie – Pressemitteilungen)

„Alexey Ustinov beschreitet mit seinem interdisziplinären Forschungsvorhaben neue Wege, welche zu bahnbrechenden Erkenntnissen der Wissenschaft führen können. Ich freue mich sehr, dass der Europäische Forschungsrat seine exzellenten Arbeiten mit dem hoch renommierten Advanced Grants fördert“, sagt Professor Oliver Kraft, Vizepräsident für Forschung des KIT. „Sein Projekt in der Physik ist ebenso ehrgeizig wie zukunftsweisend und bieten große Potenziale, um die Grundlagenforschung für die digitale Transformation unserer Gesellschaft voranzubringen.“

Quantenbits mit hohem Takt

Prof. Dr. Alexey Ustinov vom Karlsruher Institut für Technologie sowie Mitglied im Programm 2: „Natural, Artificial and Cognitive Information Processing“ des Helmholtz-Forschungsbereich Information. Copyright: Karlsruher Institut für Technologie / Anne Cordts.

Der Entwicklung einer neuen Generation supraleitender Quantenbits hat sich Alexey Ustinov, Professor für Festkörperphysik am Physikalischen Institut des KIT, verschrieben. „Qubits“ bilden die elementaren Recheneinheiten zum Betrieb eines Quantencomputers. Im Projekt Milli-Q (steht für: Millimetre-Wave Superconducting Quantum Circuits) sollen sie so weiterentwickelt werden, dass sie in Zukunft stabiler und energieeffizienter arbeiten. Um das Quantencomputing auf eine neue Stufe zu heben, soll die Betriebsfrequenz der Qubits von heute durchschnittlich zehn auf einhundert Gigahertz erhöht werden. „Das ist ein großer Schritt, von dem wir uns viele technologische Vorteile erhoffen“, sagt Ustinov, der seit mehr als zwei Jahrzehnten auf dem Gebiet der Quantenschaltkreise forscht. Unter anderem sollen die neuen Quantenprozessoren bei deutlich höheren Temperaturen als bislang arbeiten können, um so die hohen Infrastruktur- und Energiekosten zu senken, die bislang für die Kühlung aufgewandt werden müssen. Vorrangiges Ziel ist es, sich ein Gesamtbild der physikalischen Eigenschaften von Quantenschaltkreisen bei Temperaturen um ein Kelvin zu verschaffen. „Wenn unser Forschungsansatz erfolgreich ist, haben wir einen weiteren wichtigen Meilenstein auf dem Weg zu einem supraleitenden Quantencomputer für die Verarbeitung exponentiell wachsender Datenmengen erreicht“, betont Ustinov.

ERC Advanced Grants 2021

Mit den ERC Advanced Grants fördert der Europäische Forschungsrat (ERC) etablierte Spitzenwissenschaftlerinnen und -wissenschaftler mit einer herausragenden wissenschaftlichen Leistung, die neue Forschungsgebiete erschließen möchten. Maßgeblich für die Begutachtung ist die wissenschaftliche Arbeit aus den letzten zehn Jahren vor der Antragstellung. An der Ausschreibungsrunde 2021 beteiligten sich 1735 Forschende. Der ERC vergab Advanced Grants für insgesamt 253 Projekte in 21 Ländern mit einem Gesamtfördervolumen von mehr als 624 Millionen Euro, davon 61 an deutschen Hochschulen und Forschungseinrichtungen. Die Bewilligungsquote liegt bei 14,6 Prozent.

Weitere Informationen: https://erc.europa.eu/news/erc-2021-advanced-grants-results

Die komplette Pressemitteilung finden Sie unter:

Zwei ERC Advanced Grants für Wissenschaftler des KIT

Verortung im Helmholtz-Forschungsbereich Information:

Helmholtz-Forschungsbereich Information, Programm 2: Natural, Artificial and Cognitive Information Processing, Topic 2: Quantum Computing

Kontakt:

Prof. Dr. Alexey Ustinov
Leiter der Research Group Ustinov am Physikalisches Institut (PHI)
Karlsruher Institut für Technologie (KIT)
Tel.: +49 721 608 43455
E-Mail: alexey.ustinov@kit.edu

Kontakt für diese Presseinformation:

Dr. Joachim Hoffmann
Pressereferent
Karlsruher Institut für Technologie (KIT)
Tel.: +49 721 608-41151
E-Mail: Joachim.hoffmann@kit.edu

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