10 Fragen an … das Wetterteam: Julia, Frank und Patrick

Patrick Suter, Julia Wenzel und Frank Otte (v.l.n.r) bilden zusammen das Wetterteam. (Foto: Klara Köhler)

Bremerhaven – Framstraße – Bremerhaven: seit dem 24. Mai ist die Polarstern wieder unterwegs, mit dem Ziel die arktischen Gewässer zwischen Grönland und Spitzbergen zu beproben. Für fünf Wochen leben Crew und Wissenschaftler:innen auf engstem Raum auf dem Eisbrecher zusammen. Man trifft sich auf dem Arbeitsdeck, in den Gängen, in den Aufenthaltsräumen oder auf der Brücke. Zeit, Fragen zu stellen.

 

Zum wievielten Mal fahrt ihr auf der Polarstern mit?

 

Frank: Zum zweiten Mal

Patrick: Auch zum zweiten Mal

Julia: Das ist jetzt mein siebtes Mal

Frank: Die Studentenzeit ziehen wir aber ab!

Julia: Ne, auch in der Zeit war ich schon viel auf der Wetterwarte, auch wenn ich hier noch nicht gearbeitet habe.

 

Was ist eure Aufgabe an Bord?

 

Frank: Meteorologische Daten erstellen, wir machen einmal täglich den Ballonaufstieg, wir gucken halt, wie es vor Ort ist.

Julia: Wir sind eine mobile Wetterstation, dafür haben wir auch die viele Geräte an Deck.

Patrick: Und natürlich die Wettervorhersagen.

Julia: Mit den Daten beraten wir dann den Kapitän, die Wissenschaftler und die Piloten.

 

Was ist die größte Herausforderung für die Arbeit auf einem Schiff?

 

Frank: Wir sind mobile Wetterstation, die durch die Welt fährt, an sich ist das dieselbe Tätigkeit wie auf einem Flugplatz. Das ist eine positive Herausforderung.

Patrick: Was schwer ist, ist dass wir kein Internet haben, wir bekommen keine Meldungen, keine Karten. Und wenn der Satellit ausfällt, sind wir blind.

Frank: Genau, wir haben einfach viel weniger Grunddaten, mit denen wir arbeiten können.

Julia: Wir sind in extremen Regionen unterwegs, in der Arktis gibt es einfach eine schlechtere Datenlage.

Patrick: Aber das ist ja auch der Grund, warum wir hier sind. Könnte man das alles von Hamburg aus machen und ans Schiff senden, müssten wir nicht hier sein.

 

Was ist euer Lieblingsort auf dem Schiff?

 

Frank und Patrick: Die Friktion!

Julia: Dort mag ich es gar nicht! Ich bin gerne hier in der Bordwetterwarte oder auf der Brücke, da kann man gut gucken.

F: Die Friktion ist der Platz für den Feierabend, ein bisschen laut, aber das muss man dann in Kauf nehmen.

 

Die größte Überraschung, als ihr zum ersten Mal an Bord gekommen bist?

 

Julia: Das war vor 10 Jahren! Aber ich war überrascht, dass das Schiff so verwinkelt ist, ich habe eine Weile gebraucht bis ich alles wiedergefunden habe.

Frank: Das ist schwer zu sagen, man hat sich vorher schon so lange mit dem Thema beschäftigt, viel zur Polarstern gelesen und mit Leuten geredet. Aber ich war doch überrascht, wie gut man im Team zusammenarbeitet. Sowohl in der Wetterwarte als auch mit der Brücke, den Wissenschaftlern und der Crew.

Patrick: Für mich war es auch die Zusammenarbeit hier an Bord.

 

Was darf in eurem persönlichen Gepäck auf keiner Fahrt fehlen?

 

Frank: Der Tischtennisschläger! Wir spielen hier jeden Abend.

Julia: Der Fotoapparat, den brauch ich auf jeden Fall.

Patrick: Ein extra Kissen. Und ich habe ein Schweiz-T-Shirt dabei, das nehme ich aber nicht immer mit.

 

Was ist für euch das besondere an dem Leben und Arbeiten auf der Polarstern?

 

Frank: Die Teamarbeit, mit allen zusammen. Auch die Schiffsführungen.

Patrick: Alle sind Profis auf ihrem Gebiet, das merkt man. Jeder hat seinen Bereich. Auch hinten in der Maschine, jeder ist Experte in seinem Bereich. Und deswegen läuft alles so gut zusammen.

Julia: Ich finde es auch spannend, dass wir auf einem Forschungsschiff sind und nicht irgendeinem Schiff, da bekommt man viel von der Wissenschaft mit und kann noch einiges lernen.

 

Wie sieht euer Feierabend aus?

 

Frank: Friktion und Tischtennis.

Patrick: Feierabendbier und Tischtennis! Einfach noch ein bisschen zusammensitzen nach der Arbeit.

Julia: Tischtennis ohne Friktion. Oder ich sitze am Computer und bastle Fotoalben, hier hat man mal die Zeit dafür.

 

Sauna oder draußen nach Walen Ausschau halten?

 

Alle: Nach draußen!

Julia: Auch nach Vögeln und Eisbären Ausschau halten, nicht nur Wale.

 

Arktis oder Antarktis?

 

Frank: Antarktis!

Julia: Beides

Frank: Guck doch mal raus in die Nebelbrühe! In der Antarktis gibt es viel mehr zu sehen.

Julia: Aber die Eisbären gibt es da unten nicht, nur die ganzen Pinguine.

Patrick: Aber die Eisbären siehst du ja nie, Pinguine gibt es so viele, die sieht man wenigstens. Eindeutig Antarktis. Aber ist eigentlich beides gut.

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