Frauen in der Meereswissenschaft

Prof Karen Wiltshire and SoNoAT scholar Marufa Ishaque. Photo: E. Sauter (AWI)

Von

Ximena Aguilar, Juan Pardo, Emmanuel Brempong and Merissa Naidoo |

SoNoAT scholars and teacher during atmospheric data sampling. Photo: X. Vega (UMAG)

“Keine Frau sollte sagen, ‘Ich bin doch nur eine Frau’ Nur eine Frau! Eine Frau ist mehr als genug!“

Mit den Worten von Maria Mitchell, Feministin und Pionierin in der Astronomie ist nur eine Frau zu sein mehr als genug. Von der Küste bis zu den Tiefen des Meeres haben Frauen als Wissenschaftlerinnen und Entdeckerinnen über Jahrzehnte hinweg Durchbrüche errungen, doch das nicht ohne Hürden. So sind wissenschaftliche Fragestellungen, Entdeckungen und Ergebnisse sowie hierarchische Strukturen und Positionen im 20. Jahrhundert vorwiegend männlich.

Wegbereiterinnen in den Meereswissenschaften waren unter anderem Mary Anning, Jeanne Villepreux-Power, Marie Tharp, Dr. Rachel Carson, Dr. Sylvia Earle und so viele mehr. Doch tatsächlich müssen wir nicht so weit schauen für inspirierende Frauen in der Meereswissenschaft. UN Ocean Expert Prof. Karen Wiltshire hat das SoNoAT Training an Bord der Polarstern entwickelt und umgesetzt, eine Initiative, die internationale junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler moderne Methoden der praktischen Meereskunde lehrt. Als Fahrtleiterin der Expedition führt sie ein Team von 54 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, davon sind die Hälfte Frauen. All dies sind Vorbilder nicht nur für Mädchen, sondern für alle die das größte Geheimnis unseres Planeten, den Ozean, verstehen wollen.

SoNoAT scholars and teachers. Photo: K. Carstens (AWI)

Aus 800 Studenten aus unterschiedlichsten Regionen dieser Welt, wurden 16 Frauen aus den Meereswissenschaften für die SoNoAT Floating Summer School ausgewählt. Unabhängig von ihren unterschiedlichen wissenschaftlichen und persönlichen Hintergründen, sind ihre Erfahrung, was es heißt eine Frau in der Wissenschaft zu sein, sehr ähnlich. Fälschliche Annahmen über ihre Fähigkeiten und ihre körperliche Konstitution führen dazu, dass entscheidende Positionen in der Meereskunde nicht mit Frauen besetzt werden. Wir haben noch einen langen Weg zu gehen in diesem wichtigen Forschungsgebiet. Für uns ist das SoNoAT Training an Bord der Polarstern ein exzellentes Beispiel für Geschlechtergerechtigkeit und eine großartige Gelegenheit für junge Wissenschaftlerinnen.

Lassen wir uns inspirieren von mutigen Frauen, wie Dr. Earle, Prof Wiltshire und der jungen Greta Thunberg. Mutig den Blick von der Küste aufs Meer gerichtet, werden wir sehen, dass die Möglichkeiten unendlich sind. Es beginnt mit dem ersten Schritt in die richtige Richtung und einen festen Stand am Boden, um für das einzutreten an das wir glauben.

 

Leser:innenkommentare (3)

  1. Valentina Faloci

    Hallo!
    ich wollte mal fragen ob Carola Rakete, die Capitain von Seawatch 3, tatsächlich (wie man in alle Mrdiem lesen kann) bei Ihnen gearbeitet hat.
    Vielen Dank für die Infos!

    1. Folke Mehrtens

      Hallo – und vielen Dank für das Interesse. Carola Rackete ist als nautische Offizierin auf der Polarstern gefahren. Wie alle anderen Besatzungsmitglieder auch war sie damals nicht direkt im Dienst des Alfred-Wegener-Instituts, sondern von der Reederei angestellt, die die Polarstern bereedert.

  2. Tyll Ruhtenberg

    Frauen sind meist etwas klüger als Männer. Männer haben oft das Gockelgehabe. Sicher haben die meisten Männer mehr körperliche Krafr als die Frauen, was leider oft wenig hilfreich ist. Frauen konzentrieren sich auf die gestellte Aufgabe, Männer sind oft nicht bei der Sache, denken wie der Hahn auf dem Mist. Wären mehr Frauen bei der Seefahrt damals gewesen, ich wäre u.U. länger zur See gefahren. Frauen wirken in gemischten Gruppen wie Wellenberuhigungsöl, der Sturm richtet dann nicht so viel schaden an. Gute Reise zusammen.

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