Aus Madagaskar in den Atlantik

SoNoAT 2019 Studentin Lantovololona Felaniaina. Photo: L. Krug (POGO)
Felana

Von Lantovololona Felaniaina |

Mein Name ist Lantovololona Felaniaina ….puh…die Kurzform Felana. Ich komme aus Madagaskar, dem Land der Lemuren und der langen Namen. Bereits als Kind wollte ich ein international aktiver Wissenschaftler werden: zunächst um die Welt zu bereisen, und zweitens um mein Land als Forscher repräsentieren zu können. Als ich klein war nahm meine Mutter meinen Bruder und mich in den Ferien mit ans Meer. Das war der Ursprung für meine Liebe zum Meer – obwohl ich nie schwimmen gehe.

Zwanzig Jahre später entwickelten sich die Dinge recht gut und ich machte meinen Abschluss in Meeresforschung und Marinen Technologien an der Universität Tokyo in Japan. Dabei wuchs meine besondere Faszination für Genetik, welche für alle biologischen Formen und Erscheinungen verantwortlich ist. Darüber hinaus wollte ich wissen, wie man reproduktionsfähige Fischbestände vergrößern und ihre Vermehrung unbeeinträchtigt von ausbrechenden Krankheiten und extremen Lebensbedingungen sicherstellen kann. Ende letzten Jahres bewarb ich mich auf eine Stelle für eine Masterarbeit in molekularer Biologie. Ich bin etwas besorgt darüber, ob ich sie bekomme. In der Zwischenzeit habe ich, dank POGO, der Nippon Foundation und dem AWI die Chance erhalten, an der fantastischen Reise PS120 auf dem Forschungsschiff Polarstern teilzunehmen. Es ist ein berühmtes Schiff auf dem sich erfahrene und junge Wissenschaftler austauschen und sich gegenseitig inspirieren.

Als Wissenschaftlerin bin ich neugierig auf alles was mit Meeresforschung zu tun hat, und als Mensch mache ich mir Sorgen über die Zukunft unseres Planeten! Weil der Klimawandel alle Ökosysteme und Lebensformen betrifft ist es besonders wichtig zu verstehen, wie diese Veränderungen vor sich gehen und wie wir dem begegnen sollen.

Hier auf der Polarstern haben wir Seminare zu unterschiedlichen Themen, um die globale Erwärmung aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten. Heute Morgen arbeitete ich an Langzeit-Beobachtungsdaten der Meeresoberflächentemperatur. Daraus kann man ableiten, dass Erhöhungen und Erniedrigungen der Wassertemperatur in einem Ozean auch andere Meeresbecken beeinflusst. So kann ich hier abschließend sagen, dass alles mit allem zu tun hat. Morgen werde ich weitere Proben bearbeiten und dem Klimawandel weiter auf die Schliche zu kommen.

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