Was ist bloß da unten los?

Unterm Mikroskop finden wir im gereinigten Sediment die Überreste eines Kalmars. Die Tentakel einiger Kalmararten sind mit Haken bestückt, um ihre Beute besser festhalten zu können. Der rote Stein ist ein Mineral namens Feldspat. Die hellen Körner sind Schalen von Plankton wie Radiolarien und Diatomeen, Schwammnadeln erkennt man an ihrer länglichen Form. Foto: Maria-Elena Vorrath
Unterm Mikroskop finden wir im gereinigten Sediment die Überreste eines Kalmars. Die Tentakel einiger Kalmararten sind mit Haken bestückt, um ihre Beute besser festhalten zu können. Der rote Stein ist ein Mineral namens Feldspat. Die hellen Körner sind Schalen von Plankton wie Radiolarien und Diatomeen, Schwammnadeln erkennt man an ihrer länglichen Form. Foto: Maria-Elena Vorrath

Von Maria-Elena Vorrath | Viele Wissenschaftler interessiert es, was in ewiger Dunkelheit und schwer erreichbar am Meeresboden zu finden ist. Welche Tiere leben am Grund? Findet man Fossilien? Was erzählen uns die Sedimentablagerungen über die Klimageschichte?

Damit viele verschiedene Forscher den Meeresboden untersuchen können, bediene ich den Multicorer (MUC). Dieses Gerät kann zwölf Sedimentkerne gleichzeitig aus dem Boden stanzen, welche häufig 20 bis 40 Zentimeter lang sind. An Deck werden die Sedimentkerne entweder direkt beprobt oder in Scheibchen geschnitten und für spätere Laboranalysen eingefroren.

Die Geologen hoffen, anhand von Mikrofossilien und Molekülen die Klimageschichte rekonstruieren zu können. Die Geochemiker begutachten das Wasser aus dem wässrigen Sediment und suchen nach Spurenmetallen, um deren Austausch zwischen Wasser und Meeresboden nachzuvollziehen. Biologen interessiert, wieviel die Sedimentbewohner atmen. Sauerstoffprofile geben einen Hinweis darauf, wieviel Biomasse zur Kompostierung vorhanden ist. Ein weiterer Kollege schaut, ob die weltweite Plastikverschmutzung der Meere bereits die Antarktis erreicht hat. Wir hoffen alle darauf, dass er nichts findet.

Leser:innenkommentare (3)

  1. Büche Harald

    Seit Jahren verfolge ich die Expeditionen in die Arktis und Antarktis und staune über die vielen Erkenntnisse die gewonnen werden. Fasziniert bin ich von der Grösse der Antarktis.
    Jetzt habe ich eine Frage zur Veröffentlichung der Forschungsergebnisse : Wo kann ich die Auswertungen der verschiedenen Polarstern-Reisen und die nachfolgende wissenschaftliche Auswertung in einer für Laien verständlichen Form nachlesen? Ihre Wochenberichte und Blog`s sind sehr verständlich geschrieben und eine sehr gute Informationsquelle für mich. Auch würde ich mich über eine Info via Fernsehen freuen. Frau A. Boetius hat vor Jahren eine sehr gute Sendung zur Verschmutzung kommentiert. Das war Klasse.
    Dafür besten Dank und viele Grüsse
    Harald Büche

    1. Folke Mehrtens

      Hallo Herr Büche. Wir berichten immer wieder in unseren (hoffentlich) allgemeinverständlichen Pressemitteilungen über Forschungsergebnisse von Polarstern-Expeditionen. Auch im Fernsehen ist das Schiff immer mal wieder präsent, hier zwei TV-Tipps zu längeren Beiträgen: Die rbb-Reporter: Sommer in der Antarktis und planet e. Abenteuer Tiefseeforschung. Wenn Sie sich auch für die wissenschaftlichen Publikationen interessieren (zugegebenermaßen etwas schwerer verdaulich ; ) können Sie diese direkt ansteuern: In unserem Portal http://expedition.awi.de/expeditions wählen Sie links „Polarstern“ aus und gelangen dann über einen Klick rechts auf der Seite zu die zugehörigen Publikationen – und auch nochmals zum Nachlesen zu den Wochenberichten und Expeditionsberichten („Reports“). Beste Grüße aus dem AWI-Presseteam!

  2. Büche Harald

    Es ist schon toll was Ihr da so alles erforscht. Ich hoffe Ihr findet keine Plastikverschmutzung. Falls es Fossilien gibt veröffentlicht bitte das Ergebnis.

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