Nach Hause kommen

Archivbild: Polarstern vor Spitzbergen. Foto: Sebastian Menze

Von Rafael Lazo Perez |

Die Gletscher von Spitzbergen sagen uns auf Wiedersehen während wir langsam von dieser faszinierenden Insel ablegen. Die Wellen schlagen an das Schiff und spritzen auf das Deck, auf dem wir unseren letzten Grillabend feiern. Eine familiäre Atmosphäre umgibt uns alle. Nach vier Wochen harter Arbeit ist es an der Zeit nach Tromsø zurück zu kehren, um die gesammelten Proben zu analysieren. Die glücklichen Gesichter zeigen aber, dass die Expedition bereits jetzt ein voller Erfolg gewesen ist. Obwohl die wissenschaftliche Arbeit schon beendet ist, gibt es immer noch Freiwillige, die sich auf der Rückfahrt am „litter survey“ beteiligen. Bei diesem Projekt werden auf der Wasseroberfläche treibende Müllstücke erfasst, um ein besseres Verständnis für deren Menge und Verteilung zu bekommen. An unserem letzten Tag müssen alle noch packen und die Labore reinigen, damit die Wissenschaftler der nächsten Expedition, die bereits in wenigen Tagen beginnt, erfolgreich arbeiten können.

Die intensive Zusammenarbeit in den letzten Wochen hat einige starke Bindungen geschaffen – jedenfalls für mich und die Leute, die an und mit der CTD gearbeitet haben. Wir haben zu unterschiedlichen Tageszeiten Wasserproben genommen und haben sichergestellt, dass jeder seine Proben bekam. Nach so vielen Probennahmen fühlen wir uns verbunden, genauso wie die anderen Teams.

Während ich den atemberaubenden Anblick auf Spitzbergen genieße, denke ich über die einmaligen Möglichkeiten nach, die ich während dieser Expedition hatte. Ich war Teil eines wissenschaftlichen Teams, habe unglaubliche Landschaften gesehen und das Leben auf einem Forschungsschiff erlebt. Für all das bin ich so dankbar, genauso wie für die Leute, die das möglich gemacht haben: vor allem dem Fahrtleiter Ingo Schewe und dem Kapitän Stefan Schwarze, der Schiffsbesatzung, die unseren Aufenthalt so angenehm gemacht haben, sowie Maria Scheel und Nadine Gerlach, die diesen Blog ins Deutsche übersetzt haben, wodurch jeder einen bisschen über das Leben an Bord eines Forschungsschiffes in der Arktis erfahren konnte. Zum Schluss möchte ich mich bei denen bedanken, die meinem Blog in den letzten Wochen verfolgt haben!

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