Fünf Fragen an… Katia Carbonara

Katia Carbonara. Photo: Christophe Le Gall

von Christophe Le Gall |

Wer bist du?

Ich bin 27 Jahre alt und Doktorandin im dritten Jahr aus Parma, Italien

Kannst du uns deine Arbeit beschreiben?

Mikrofossilien unter dem Rasterelektronenmikroskop. Foto: Christophe Le Gall
Mikrofossilien unter dem Rasterelektronenmikroskop. Foto: Christophe Le Gall

Meine Doktorarbeit handelt von der palaeo-ökologischen Evolution in der Kvethola Region unter Verwendung von kalkhaltigen Nanofossilien aus Sedimentkernen. Diese winzigen Strukturen sind die Überbleibsel einzelliger, Photosynthese betreibender Algen, die nahe der Wasseroberfläche vorkommen. In manchen Formationen – wie beispielsweise aus der Kreidezeit – sind sie so häufig, dass sie die Sedimente bilden.

Meine Aufgabe ist es, Abstriche der Sedimente auf Objektträgern zu präparieren und die vorhandenen Nanofossilien zu zählen. Wir definieren die Arten und zählen jedes Individuum. Die Artenvielfalt und –zahlen tragen wir dann gegen die Tiefe oder das Alter der Sedimente auf und vergleichen unsere Daten mit anderen Proxies.

Warum hast du dich für diesen Beruf entschieden?

Nach meiner Masterarbeit über Mikropalaeontologie in Bari gab es dort keine Stelle keine für mich. Also bin ich nach Parma gezogen und habe mich dort um ein PhD-Stipendium beworben – das ich erhalten habe.

Was werden deine Aufgaben auf der Expedition sein?

Ich bin hier um die anderen zu unterstützen, da ich für meine Doktorarbeit, die ich in Kürze beenden werde, keine weiteren Daten brauche. Wir erproben an Bord mit dem mobilen Rasterelektronenmikroskop (SEM – Scanning Electron Microscope) eine neue Technik. Bisher haben wir normalerweise Lichtmikroskope eingesetzt.

Was gefällt dir an deiner Arbeit am besten?

Die Sedimente sind eine Art Buch und ich nutze die Nanofossilien als Brille, um lesen zu können, was in der Vergangenheit geschah. Und ich mag es, mit Sedimentologen und anderen Mikrofossilien-Spezialisten über die Daten zu diskutieren – auch wenn nicht alle dieselbe Interpretation teilen. Das ist schließlich der Weg, wie die Wissenschaft voran kommt!

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