Ums Kap

Aussetzen des Kolbenlotes. Foto: Thomas Ronge

Von Thomas Ronge |

Patagonien und Feuerland machen ihrem Ruf alle Ehre. Durch heftige Winde verzögerte sich unser Auslaufen um etwa 3 Tage.

Stationssuche mit Hilfe des Sedimentecholotes. Foto: Thomas Ronge
Stationssuche mit Hilfe des Sedimentecholotes. Foto: Thomas Ronge

Nun sind wir mit einiger Verspätung in unserem Arbeitsgebiet angekommen. Mit Erreichen des von uns beantragten Bereiches vor der argentinischen Küste wurden, unter den wachsamen Augen unserer Observer (dazu in einem späteren Beitrag mehr), die Sedimentecholote gestartet. Diese Systeme ermöglichen es uns Geologen schon von Bord aus abzuschätzen, wie mächtig (dick) die Sedimente des Meeresbodens sind.

Nachdem ein geeignetes Gebiet ausgemacht war, haben wir zuerst den so genannten Multicorer (MUC), der zur Beprobung der Sedimentoberfläche (~30 cm) dient, zu Wasser gelassen. Nachdem dieser aus 700 m Wassertiefe zurück an Bord kam, machte sich leichte Enttäuschung breit: Acht von acht Rohren waren leer. Der Meeresboden an dieser Position war zu fest, als dass dieses Gerät hätte eindringen können.

Um trotz allem die kostbaren Proben zu erhalten, wurde unser größtes Gerät vorbereitet. Das mehrere Tonnen schwere und 20m lange Kolbenlot wurde ausgesetzt und brachte etwa 30 Minuten später tatsächlich einen ca. 10m langen Sedimentkern zurück an Bord. Das Kolbenlot besteht aus mehreren Rohren, die mit Hilfe eines 2 Tonnen schweren Gewichtes in das Sediment gepresst werden und dieses dann auf einer Länge von bis zu 20 Meter beproben können.

Im Anschluss daran ging unser Lauf weiter, so dass wir am Ende eines langen Arbeitstages zwei weitere erfolgreiche Kolbenlotstationen verbuchen können.

Die Landgruppe bricht Richtung Kap Hoorn auf . Foto: Thomas Ronge
Die Landgruppe bricht Richtung Kap Hoorn auf . Foto: Thomas Ronge

Während wir Geologen unsere Geräte zu Wasser gelassen haben, startete eine Gruppe von fünf Kollegen mit dem Helikopter Richtung Kap Hoorn. An Land wollen sie kleine Seen mit einer Miniaturausrüstung unseres Kolbenlotes beproben und deren Sedimente mit unseren marinen Kernen vergleichen. Des Weiteren wurden geodätische Messungen auf der Insel durchgeführt. Auch dazu folgt mehr in einem späteren Blog.

Soviel zu den ersten Arbeiten,

von Kap Hoorn grüßt PS97

 

 

Leser:innenkommentare (1)

  1. Frank Görlich

    Spannend das mit zukriegen
    Danke

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