Ist unser Labor fertig? – Ja: Alles ist bereit für die Probenahmen im Eis
Wir sind jetzt seit einer Woche unterwegs, und das Auspacken ist abgeschlossen! Es war eine größere Herausforderung als sonst, die Labore und Arbeitsplätze einzurichten, denn wir sind mit sehr vielen verschiedenen Arbeitsgruppen und Disziplinen an Bord. Die Situation ähnelt einem Orchester, das sich aus vielen exzellenten Musikern zusammensetzt, die jedoch noch nie zusammen gespielt haben – wir stimmen noch unsere Instrumente. Die Spannung steigt, jetzt wo der große Auftritt naht. Jetzt ist alles, was wir brauchen etwas Eis!
Zunächst müssen wir jedoch noch Teile unserer Ausrüstung testen. So können wir unerfreuliche Überraschungen verhindern. Heute Nachmittag haben uns die Piloten passiert, als sie auf dem Weg zu ihren Helikoptern waren. Das Team der Meereisphysiker wartet gespannt darauf, gemeinsam mit ihnen sein Arbeitstier ausprobieren zu können: den elektromagnetischen EM Bird. Er ähnelt ein wenig einem Torpedo, wenn er unter dem Helikopter hängt. Eingesetzt wird er, um Daten zur Meereisdicke aufzuzeichnen. Diese Messungen sind wichtig, um die abnehmende Dicke und Ausdehnung des arktischen Meereises zu dokumentieren.
Auf einem der unteren Decks ist ein Seewasser-Pool installiert – aber leider nicht zum Schwimmen. Hier testen wir optische Unterwassergeräte und Sensoren. Die sogenannten Compact Optical Profiling Systeme (COPs) sind eines dieser Geräte. Sie messen, wie tief Sonnenlicht in den Ozean eindringt. Das ROV (Remotely Operating Vehicle) ist ein kamerabestückter Unterwasser-Roboter, der jede Menge Elektronik mit sich führt, um die Eigenschaften des Wassers direkt unter dem Eis zu untersuchen. Er funktioniert bei den Tests perfekt! Allerdings verlaufen nicht alle Tests so erfolgreich. Aber glücklicherweise haben wir noch ausreichend Zeit, um mit gemeinsamen Kräften Anfangsprobleme aus dem Weg zu räumen. Dennoch kommen die wirklichen Bewährungsproben erst dann, wenn wir an unserer ersten Eisscholle festgemacht haben.
[Übersetzung des englischen Blogbeitrags von Allison Fong, Monika Kędra und Christian Mӓrz]