SouthTRAC: Besuch in Chile, australische Buschfeuer und Rückflug nach Deutschland

Wissenschaftler winken dem Forschungsflugzeug HALO zum Abschied der SouthTRAC Kampagne
HALO vor dem Abflug zurück nach Deutschland

Nach knapp drei Wochen in Rio Grande ist HALO seit heute, etwas früher als ursprünglich geplant, auf dem Weg zurück zu ihrem Heimatflughafen in Oberpfaffenhofen bei München. Wie schon auf dem Hinweg gibt es zwei Zwischenstopps in Buenos Aires und Kap Verde, weil die Reichweite von HALO für die 13.500 km Entfernung zwischen Rio Grande und Oberpfaffenhofen bei weitem nicht ausreicht. Obwohl die Gulfstream als großer Business-Jet (das Basismodell von HALO) eine sehr große Reichweite hat, wird der Aktionsradius von HALO durch das Gewicht der Messinstrumente und den zusätzlichen Luftwiderstand der Lufteinlässe und des Bellypods (der Kasten am Bauch des Flugzeugs, in dem sich das GLORIA Messinstrument befindet) reduziert.

Flugvorbereitung an Bord von HALO: Vor dem Abflug herscht Gedränge in der Kabine, letzte Test werden noch durchgeführt bevor wir zum Messflug nach Punta Arenas starten. Von links: Erik Kretschmer (KIT), Jörn Werdecker (DLR), Marina Schimpf (DLR), Vladyslav Nenakhov (DLR). Foto: B.-M. Sinnhuber.

In den letzten lokalen Messflügen haben wir interessanterweise Spurengase gemessen, die zum Großteil bei Waldbränden emittiert werden. Eine erste Analyse der Messdaten zusammen mit meteorologischen Analysen zeigt Hinweise, dass diese Spurengase von den australischen Buschfeuern stammen und in großen Höhen über den gesamten Südpazifik bis nach Feuerland transportiert wurden. Von diesen Messungen erhoffen wir uns neue Erkenntnisse über die Zusammensetzung der emittierten Schadstoffe, die Transportwege und die Mischung dieser Spurengase. Unsere hochaufgelösten Flugzeugmessungen hier in Südamerika ergänzen die Satellitenmessungen, welche bereits den Transport über den Südpazifik dokumentiert haben.

Besuch am Flughafen Punta Arenas: Björn-Martin Sinnhuber begrüßt im Namen der SouthTRAC Kampagne den Gouverneur der Region Magallanes, José Adolfo Fernández Dübrock und Vertreter des chilenischen Antarktisinstituts INACH. Foto: INACH.

 

 

 

 

Einer der letzten Messflüge führte ins chilenische Punta Arenas, wo nach der Landung auch einige Vertreter aus Politik, Presse und lokalen Wissenschaftlern HALO besichtigten. Von Anfang an war SouthTRAC als tri-laterale Zusammenarbeit zwischen Deutschland, Argentinien und Chile geplant. Wissenschaftler aus Chile und Argentinien unterstützen die Flugzeugkampagne durch Bodenmessungen, Modellrechnungen und Beiträge zur Flugplanung.

Während HALO nun auf dem Heimweg ist, werden im Hangar in Rio Grande alle Kisten und Container gepackt und verladen und auch wir machen uns auf den Weg vom Frühling in Tierra del Fuego ins spätherbstliche Deutschland.

Ein letztes Mal Frühjahrssonne tanken vor dem Rückflug ins winterliche Deutschland: Sebastian Gerstner vom DLR-Flugbetrieb. Foto: B.-M. Sinnhuber.

Leser:innenkommentare (1)

  1. Johann

    Eine sehr interessante Dokumentation!
    Vielen Dank für Ihre Ausführungen!

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