Welche Umwelteffekte hat Plastik im Meer? Fünfwöchige Pazifik-Expedition startet Ende Mai

Pazifik-Expedition zum Thema Mikroplastik

Am 30. Mai startet in Vancouver (Kanada) ein Team von 19 Wissenschaftler*innen eine Expedition über den Pazifik. An Bord des Forschungsschiffs „Sonne“, das am 5. Juli in Singapur ankommen soll, sind vor allem Biolog*innen, Ökotoxikolog*innen und Umweltchemiker*innen des vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) geleiteten Projekts MICRO-FATE. Dazu gehören Wissenschaftler*innen des Fraunhofer-Instituts für keramische Technologien und Systeme (IKTS), des Leibniz-Instituts für Ostseeforschung Warnemünde (IOW) und der Stockholm University (SU). Als Gastinstitutionen kommen das Alfred-Wegener-Institut Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung AWI und das Senckenberg Forschungsinstitut dazu.

Jedes Jahr gelangen Millionen Tonnen Plastikabfälle über Flüsse, durch Wind und Abwässer ins Meer und verbleiben dort. Detaillierte Daten darüber, wo sich welche Mengen Plastik ansammeln, gibt es bisher nicht. Das soll sich ändern. Mit den während der Expedition gesammelten Proben will das Forscherteam herausfinden, was mit dem Plastik im Ozean passiert und welche Effekte Mikroplastik auf die Umwelt hat.

Konkret wollen die Forscher mehr über die vertikale Verteilung der Kunststoffpartikel im Pazifik erfahren und mögliche Gradienten in Hinblick auf ihre Konzentration, Zusammensetzung, Alter und Bewuchs mit Biofilmen identifizieren. Sie werden untersuchen, wie sich die Polymerstruktur der Plastikpartikel infolge der Verwitterung verändert. Eine Analyse der Proben vom Meeresboden soll zudem Informationen über Plastikmaterial in den Sedimenten und darüber liefern, wo Mikroplastik im Meer verbleibt.

Begleitet und fotografisch dokumentiert wird die Expedition im Auftrag des UFZ durch den interdisziplinären Künstler Roman Kroke, der sich schon seit geraumer Zeit mit dem Thema Mikroplastik beschäftigt www.roman-kroke.de/

Er berichtet ab 30. Mai in diesem Blog von den Ereignissen an Bord und schildert seine persönlichen Eindrücke.

Leser:innenkommentare (3)

  1. Scharf

    Wenn mir das zusteht, mich dazu äußern zu dürfen. Ich finde diese Pazifik-Expedition ganz wichtig und sie stellt für mich einen essentiellen Beitrag auf die komplexe Frage „Wie verantwortungsbewußt gehen wir mit unserer Erde um?“ dar. Ich wünsche dem Expertenteam ganz viel Erfolg für diese akribische und harte Arbeit und bin mir durchaus der jahrelangen Vorarbeit bewußt. Und ich finde diese Arbeit liegt bei der Helmholtz-Gemeinschaft in sehr guten Händen.

  2. Rainer Kirmse

    PLASTIKOZEAN

    Es treiben Müllinseln auf den Wellen
    Nicht nur vor Antillen und Seychellen.
    Des Meeres Flora und Fauna Idyll
    Ist ausgesetzt unserem Plastikmüll.

    Zum Meeresboden Teilchen schweben,
    Bedroh’n der Tiefsee fragiles Leben.
    Es findet die grausige Kunststoffpest
    Den Weg noch in jedes Korallennest.

    In der Entwicklung Millionen Jahren
    Trotzten die Fische allen Gefahren.
    So könnte es noch lange weitergeh’n,
    Würden wir nicht so auf Plaste steh’n.

    Der Mensch,im ungebremsten Plastikwahn,
    Bringt hier das Ökosystem aus der Bahn.
    Hat Homo sapiens noch kluge Ideen,
    Oder müssen die Fische an Land geh’n?

    Rainer Kirmse , Altenburg

    Mit freundlichen Grüßen

  3. René

    Unglaublich was dieser Plastikmüll anrichtet. Mittlerweile ist in den Meeren mehr Plastik als Leben.. Wenn jeder etwas Plastik vermeiden würde, dann wäre schon viel getan..
    Hier noch eine sehr schöne Seite mit vielen Infos zu Plastik im Meer und zu Plastikfrei leben http://www.plastik-im-meer.de

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