Neubau “Ludwig Prandtl II”

271120_titel (Foto: Steffen Niemann / Hereon

Beitrag von Volker Dzaak, Abteilung Logistik & Organisation

Gestern hat der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages ein Budget für den Neubau des Forschungsschiffes “Ludwig Prandtl II” bewilligt, worüber wir uns sehr freuen. Unser Dank gilt insbesondere Norbert Brackmann, Bundestagsabgeordneter und Koordinator der Bundesregierung für die maritime Wirtschaft, der sich für unser innovatives Neubauvorhaben “Ludwig Prandtl II” eingesetzt hat.

Das Forschungsschiff “Ludwig Prandtl” ist seit fast 40 Jahren im Einsatz. In unserem Blog haben wir schon mehrfach über die vielfältigen Messkampagnen berichtet, die mit der “Ludwig Prandtl” in der Ost- und Nordsee ausgeführt worden sind. Die “Ludwig Prandtl” wurde 1983 in Dienst gestellt und in den Jahren 2002/2003 umgebaut..

Deshalb ist im Institut vor einigen Jahren die Idee gereift, ein neues Forschungsschiff zu planen und zu bauen, das in Flüssen, im Flachwasserbereich von Flussmündungen und im Wattenmeer bis zum tiefen Wasser eingesetzt werden kann. Daraus ergeben sich spezifische Anforderungen an den Tiefgang, die Schiffshöhe und die Hochseetauglichkeit.

Bei den ersten Planungsarbeiten ist sehr schnell klar geworden, dass es in den Instituten für Werkstoff- und Polymerforschung am Helmholtz-Zentrum Geesthacht hoch interessante Forschungsarbeiten gibt, die einbezogen werden können. Es wurde daraufhin eine Planungsgruppe gebildet, in der Mitarbeiter*innen der Küsten-, Werkstoff- und Polymerforschung zusammenarbeiten.

In vielen Planungsgesprächen ist die Konzeption für den Neubau der “Ludwig Prandtl II” entstanden. Das Forschungsschiff wird Labore für die Küstenforschung, Wasserstofftechnologie (Brennstoffzellen und Metallhydrid-Speichertanks) der Werkstoffforschung und Membranmodule der Polymerforschung zur Aufbereitung der Ladeluft zur Minimierung des Schadstoffausstoßes erhalten. Für den Einsatz von Brennstoffzellen mit Metallhydridtanks und Membranmodulen ist das Schiff eine ausgezeichnete Testplattform, da diese Komponenten in die Energiesysteme des Schiffes einbezogen werden können.

Ideen und Konzeptionen sind wichtige Elemente einer Vorplanung. Eine Vorstellung, wie die “Ludwig Prandtl II” aussehen könnte, ist damit aber noch nicht unmittelbar verbunden. Deshalb wurde ein Modell im Maßstab 1 : 50 in Auftrag gegeben, das auf den Fotos zu sehen ist.

==> Bund unterstützt Neubau des Forschungsschiffs LUDWIG PRANDTL II (Pressemitteilung HZG)

==> Presseerklärung von Bettina Hagedorn, Parlamentarische Staatssekretärin im Finanzministerium

 

(Fotos: Volker Dzaak / HZG)

Schiffsbasisdaten des Neubaus „Ludwig Prandtl II“

Länge / Breite / Höhe / Tiefgang: 29,90 m / 9 m / 6,50 m / 1,70 m
Besatzung / Wissenschaftler: 2 (+1) / 10
Laborfläche / Fläche Arbeitsdeck: 47 m² / 70 m²
Einsatzbereich: Küstennah
Geschwindigkeit: max. 12 Knoten
Maschinenleistung: 750 kW
Einsatztage/Jahr: ca. 225

 

 

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