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Folgende Studie wurde von unserer Abteilung Umweltchemie gemeldet. Bei Fragen kontaktieren Sie bitte Hanna Joerss, Autorin der Publikation:
Joerss, H., & Ebinghaus, R. (2020): Per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen im Rheinverlauf – Vorkommen und Verteilung in Wasser und Sedimenten. Mitt. Umweltchem. Ökotox. 2020, 20(3), 76-80, https://www.gdch.de/fileadmin/downloads/Netzwerk_und_Strukturen/Fachgruppen/Umweltchemie_OEkotoxikologie/mblatt/2020/b2h320.pdf
Schlussfolgerung und Ausblick:
Der hohe Anteil langkettiger PFCAs und PFSAs in den Sedimentproben stellt die Rolle der Sedimente als Senke für langkettige PFAS heraus. Wie es die Abnahme des PFOS-Anteils in den Wasserproben aus dem Hoch- und Oberrhein widerspiegelt, sind die Emissionen dieser regulierten langkettigen Substanz zurückgegangen [6]. Dennoch kann sie über diffuse Quellen weiter in die Umwelt eingetragen werden. Industrielle Punktquellen spielen im Rhein eine größere Bedeutung für noch nicht regulierte PFAS wie PFBS, HFPODA, PFPiAs und 6:2 FTSA.
Im Jahr 2019 wurden PFBS und HFPO-DA unter der europäischen Chemikalienverordnung REACH als besonders besorgniserregende Substanzen eingestuft. Dass es sich dabei um Substanzen handelt, die als Ersatzstoffe für bereits regulierte PFAS eingesetzt wurden, deutet auf die Wichtigkeit hin, PFAS nicht einzeln, sondern als Substanzgruppe zu betrachten. Auf regulatorischer Ebene wird zurzeit von fünf Mitgliedsstaaten ein EU-weiter Beschränkungsvorschlag für die gesamte Stoffgruppe der PFAS erarbeitet [14]. Dieser kann dazu beitragen, bedauerliche Substitutionsentscheidungen zu vermeiden.
Um analytisch ein umfassenderes Bild zu erhalten, werden vermehrt Summenparameter und hochauflösende Massenspektrometrie eingesetzt. Um den mit konventioneller Target-Analytik in dieser Studie nicht erfassten PFAS-Anteil im Rhein zu charakterisieren, wurden auf Basis der hier präsentierten Ergebnisse Standorte ausgewählt, die mit höherer Auflösung beprobt wurden. Die Proben wurden mit der Methode der „total oxidierbaren Vorläufer“ (TOP-Assay) und hochauflösender Massenspektrometrie untersucht. Die Ergebnisse werden in den nächsten Monaten in Fachzeitschriften veröffentlicht.





