Ausgezeichnet!

Mitarbeiter (Foto: Christian Schmid / HZG)

Der Jubel ist groß: Hanna Joerss hat am vergangenen Freitag ihre Dissertation mit dem Titel “Legacy and Emerging Per- and Polyfluoroalkyl Substances in the Aquatic Environment – Sources, Sinks and Long-Range Transport to the Arctic” erfolgreich verteidigt. Sogar überaus erfolgreich und verdient als „ausgezeichnet“ bewertet!

 

(Foto: privat)

 

Warum Hanna auf sich stolz sein kann – und wir es natürlich auch sind! – erklärt Prof. Dr. Ralf Ebinghaus, der ein Mitglied der Prüfungskommission war:

Hanna hat sich in ihrer Arbeit mit per- und polyfluorierten Alkylsubstanzen (PFASs) in der aquatischen Umwelt beschäftigt. Jeder von uns ist mit dieser Substanzgruppe schon in Kontakt gekommen, sei es über Outdoorbekleidung, Coffee-to-go-Becher oder tausend andere Produkte des täglichen Lebens. Aber nur wenige wissen, dass diese Substanzen oft extrem langlebig sind und sich außerordentlich stark in der belebten Umwelt anreichern können. PFASs stellen eine Gruppe von mehr als 4.700 Chemikalien dar, die seit mehr als 70 Jahren produziert werden. Einige PFASs stehen aufgrund ihrer nachteiligen Auswirkungen auf Mensch und Umwelt seit Ende der 1990er Jahre als globale Umweltschadstoffe im Fokus. Infolge von regulatorischen Maßnahmen bis hin zu globalen Verboten werden vermehrt nicht-regulierte Ersatzstoffe eingesetzt, die meist auch aus der Stoffgruppe der PFASs kommen.

Die Ergebnisse von Hannas Arbeit zeigten, dass Hexafluorpropylenoxid-Dimersäure (HFPO-DA), ein Ersatzstoff für die vielfach verbotene Substanz Perfluoroktansäure (PFOA), in Küstengewässern der Nordsee bereits die dominierende PFAS-Komponente ist. Darüber hinaus wurde der Stoff erstmals in arktischem Oberflächenwasser nachgewiesen. Das liefert einen empirischen Beweis dafür, dass HFPO-DA wie seine Vorgängersubstanz PFOA über weite Strecken in entlegene Gebiete transportiert werden kann und auf internationaler Ebene einer Bewertung unterzogen werden sollte.

Die klassische Analysenmethode für PFASs deckt nur eine geringe Anzahl der mehr als 4.700 Substanzen auf dem Weltmarkt ab. Daher wurde diese in der Arbeit durch die Anwendung zweier neuer analytischer Ansätze ergänzt, um den unbekannten PFAS-Anteil zu charakterisieren. Flusswasserproben aus der Umgebung deutscher und chinesischer Punktquellen zeigten klar, dass mit der klassischen Analysenmethode die Exposition von Mensch und Umwelt mit PFASs unterschätzt wird.

Hanna hat ihre Arbeiten als Erstautorin in hoch angesehenen Fachzeitschriften publiziert, z.B. Environmental Science & Technology (Impact Factor 2019 = 7,8), Science of the Total Environment (Impact Factor 2019 = 6,5) und Environmental Pollution (Impact Factor 2019 = 6,7).

Ihre Arbeiten wurden bereits kurz nach Erscheinen mit großem Interesse nicht nur von der Fachwelt, sondern auch von den Medien aufgenommen (überregionale Tageszeitungen, NDR Fernsehen) und werden bei künftigen Bewertungen und regulatorischen Maßnahmen von alternativen PFAS eine gewichtige Rolle spielen.

 

(Foto: privat)

Herzlichen Glückwunsch zu dieser außerordentlichen Leistung!

Bereits während ihrer Doktorandenzeit hat Hanna ihre Erfahrungen und wichtige Erkenntnisse ihrer Arbeit geteilt:

==> Einmal Arktis und zurück

==> Forschung in der Arktis

==> Neuer organischer Schadstoff im Arktischen Ozean nachgewiesen

==> Persistente organische Schadstoffe sind eine Gefahr für die Umwelt

==> Introducing: Hanna Joerss

Leser:innenkommentare (1)

  1. Ausgezeichnet!

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