Die Elbe entlang …

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… von der Mündung bis in den Hamburger Hafen

Beitrag von Dorothee Fehling, Abteilung Aquatische Nährstoffkreisläufe

In der Woche vom 8. bis 11. September waren wir wieder einmal mit dem Forschungsschiff „Ludwig-Prandtl“ auf der Tideelbe unterwegs. Von Cuxhaven aus sind wir in Richtung der Insel Scharhörn raus auf die Nordsee gefahren. Von hier aus ging die Fahrt stromaufwärts bis zum Hamburger Hafen. Auf dem Weg haben wir alle 20 Minuten Oberflächenwasserproben genommen, um sie später auf verschiedene Stoffe zu untersuchen. Im Hamburger Hafen haben wir zusätzlich das Tiefenwasser und das Sediment beprobt.

Dabei mussten wir die Gezeiten beachten, unter deren Einfluss die Elbe ab dem Wehr Geesthacht steht. Da unser Interesse dem Salzgradienten vom Hamburger Hafen bis zur Elbmündung in der Nordsee galt, war es wichtig, nicht mit der Flutwelle in das Ästuar hinein zu fahren, um nicht durchgehend dieselbe Wassermasse zu beproben. Stattdessen haben wir uns gegen den Ebbstrom bewegt.

Um die Proben auf Parameter wie Schwebstoffe, Nährstoffe und Chlorophyll a zu messen, haben wir sie filtriert und die Rückstände auf den Filtern hinterher im Labor untersucht. Zusätzlich haben wir Sauerstoff, Nitrat, Lachgas (ein wichtiges Treibhausgas) und Alkalinität gemessen. Neben unserer Probennahme lief die FerryBox auf der „Ludwig-Prandtl“, die durchgehend unter anderem den Salzgehalt, die Wassertemperatur, den Sauerstoffgehalt und die Trübung des Wassers gemessen hat.

Für die Sauerstoffmessungen haben wir die Proben zweigeteilt. Im ersten Teil der Probe wurde der Sauerstoff sofort nach Probennahme fixiert und der zweite Teil über 24 Stunden inkubiert, also unter Lichtausschluss und bei gleichbleibender Temperatur gelagert. Nach den 24 Stunden haben wir den Sauerstoff im zweiten Teil der Probe fixiert. Durch den Lichtausschluss während der Lagerung wurde kein weiterer Sauerstoff in der Probe produziert, sodass am Ende der Messung aufgrund von Sauerstoff zehrenden Bakterien eine Sauerstoffabnahme festgestellt werden konnte. Damit wollen wir erforschen, inwiefern die Zusammensetzung der Schwebstoffe einen Einfluss auf die Sauerstoffzehrungsraten hat.

Die Alkalinitätsmessungen haben wir durchgeführt, um die Pufferkapazität des Wassers im Hinblick auf die Bindung von CO­2 zu untersuchen. Zusammen mit den Lachgasmessungen sollen hier langfristig die Auswirkungen des Klimawandels erforscht werden.

Des Weiteren bieten diese Messungen Einblick in die räumliche Verteilung von Nitrifikationsraten über den Transekt der Elbe hinweg. Ausfahrten dieser Art werden etwa dreimal im Jahr auf der Tideelbe durchgeführt, um saisonale und Langzeit-Trends zu erforschen.

(Fotos: Dorothee Fehling / HZG)
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