Messung Schwebstoffkonzentrationen Nordsee und Elbe

170720_titel (Foto: Emma Lefebvre / Uni HH)

Beitrag von Dr. Götz Flöser, Abteilung Marine Partikel und Plankton

Wir sind unterwegs auf einer Messkampagne mit unserem Forschungsschiff „Ludwig Prandtl“. Wir – das sind Louise Rewrie (Abteilung Integrierte Küstenbeobachtungssysteme), Enpei Li (Abteilung Ökosystemmodellierung), Emma Lefebvre (Uni Hamburg) und ich.

Wir messen Schwebstoffkonzentrationen, d.h. wir nehmen Wasserproben, die filtriert und gekühlt werden. Wir wollen auf dieser Messkampagne die beiden Methoden für die Bestimmung des organischen Anteils des Schwebstoffs miteinander vergleichen: Glühverlust und POC-Bestimmung. Bei der Glühverlustbestimmung wird der Schwebstoff 1 h lang auf 500°C erhitzt, aller organischer Kohlenstoff verwandelt sich in CO2 und verschwindet. Wenn man die Probe vorher und nachher wiegt, findet man den Unterschied. Es ist eine einfache, aber ungenaue Methode.

Bei der POC-Bestimmung wird nicht das Gewicht verglichen, sondern die CO2-Konzentration spektroskopisch gemessen, das ist genauer. Die POC-Bestimmung wird später von unseren Kollegen der Abteilung Aquatische Nährstoffkreisläufe übernommen, die an unseren Messungen interessiert sind. Also eine echt interdiziplinäre Zusammenarbeit.

Also nehmen wir Proben ohne Ende. Wir sind von Helgoland gefahren, um einen Gradienten in der Konzentration und auch im organischen Anteil zu erfassen. Nahe Helgoland sind die Konzentrationen gering und der organische Anteil hoch. In der Elbe ist es umgekehrt, und ich hoffe, wir bekommen eine gute Korrelation zwischen den beiden Methoden.

Ansonsten ist es spannend, mit drei Damen aus drei verschiedenen Ländern (China, England, Frankreich) unterwegs zu sein. Abends waren wir gemeinsam essen und haben uns unsere Lebensgeschichten erzählt, die so unterschiedlich sind wie nur was.

(Fotos: Emma Lefebvre / Universität Hamburg)

 

Logbuch-Eintrag vom 16.07.2020:

Heute haben wir uns viel vorgenommen; bisher sind es schon 8 Stationen zur Probennahme, und es ist gerade mal 13:30 h. Noch zwei machen wir, dann machen wir uns auf den Weg zu den Elbbrücken, wo unsere Kollegin Martina mit dem Bus wartet, um Sauerstoff-Proben sofort ins Labor zu bringen, wo sie analysiert werden.

Wir haben heute sehr unterschiedliche Trübungsverhältnisse gehabt, von einer „trüben Soße“ bis zu klarem Wasser bei Cuxhaven. Glücklicherweise hatte ich den richtigen Riecher und habe das Volumen reduziert, so dass ich nicht ewig lang filtrieren musste. Die Arbeit ist ziemlich anstrengend, und heute Abend werde ich todmüde ins Bett fallen.

Vorhin hat uns eines der größten Containerschiffe passiert, die HMM Copenhagen. War ein spektakulärer Anblick; wie ein Hochhaus ist sie an uns vorbeigerauscht.

Wir haben wunderschönes Wetter und praktisch keinen Wind, also ideale Verhältnisse zum Arbeiten.

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