Reviewen

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Beitrag von Prof. Dr. Hans von Storch, Systemanalyse und Modellierung

Reviewen … ist so ein Begriff aus der Wissenschaftswelt, mit dem jeder Wissenschaftler ab und an konfrontiert wird. Das heißt zunächst mal nur: begutachten – einen wissenschaftlichen Text oder einen Antrag bewerten, ob er wissenschaftlich tragfähig ist. Neben den auch gerne honorierten Begutachtungen von Anträgen gibt es noch die allgegenwärtigen unbezahlten Reviews von Manuskripten, die zur Veröffentlichung in Zeitschriften eingereicht werden. Der Output von Wissenschaft, also der Zugewinn an Wissen, wird ja durch die Publikation dieser Ergebnisse in Zeitschriften dokumentiert. Sie werden durch für den Autor unbekannte Kollegen durchgesehen, ob die Methoden ausreichend beschrieben und kritisch eingesetzt wurden, ob einschlägige Ergebnisse von Kollegen berücksichtigt werden, ob der Artikel verständlich ist oder fehlerhafte Argumente verwendet wurden.

Gutachter sein ist ein Ehrenamt. Man hilft dabei, die Qualität der wissenschaftlichen Veröffentlichungen zu sichern, aber man lernt auch, welche Gedanken so in der „Community“ herumschwirren. So bin ich stolz darauf, für weitere 2 Jahre als Associate Editor von Journal of Climate der American Meteorological Society (AMS) berufen worden zu sein. Hinter mir liegen schon 20 Jahre; wie viele Manuskripte ich beurteilt habe, kann ich nicht sagen, aber die Akten bei der AMS verweisen auf 3 bis 4 pro Jahr seit 2011.

Eine systematische Erfassung der Gutachtertätigkeit der HZG-Wissenschaftler gibt es nicht, aber ich bin sicher, dass dort sehr hohe Zahlen zustande kommen. Aber seit einiger Zeit wird im Rahmen „Web of Science“ unter Publons nicht nur die Publikationsstätigkeit aller registrierten Wissenschaftler, sondern auch deren bisherige Begutachtungsleistung aufgelistet.

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