Engere Zusammenarbeit im Meeres- und Küstenschutz
Das niederländische Königspaar hat am ersten Tag seiner Deutschlandreise das Institut für Ostseeforschung in Warnemünde (IOW) besucht. Anlässlich des Besuchs fand ein deutsch-niederländischer Workshop mit 50 Wissenschaftlern aus 10 niederländischen und deutschen Küstenforschungsinstitutionen sowie zwei Projektträgern statt, die künftig enger zusammenarbeiten wollen.
Dazu wurde eine Absichtserklärung, ein sog. „Letter of Intent“ verfasst, die das Ziel hat, bestehende Kooperationen voranzutreiben und den Grundstein für einen breiteren Rahmen für die Förderung und Erleichterung der wissenschaftlichen Zusammenarbeit zwischen den Einrichtungen Deutschlands und der Niederlande auf dem Gebiet der Meeres – und Küstenforschung mit Schwerpunkt Nordsee und Ostsee zu legen.
Im Einzelnen geht es um eine intensivierte wissenschaftliche Zusammenarbeit in Bezug auf Ursachen und Folgen der Auswirkungen des Klimawandels sowie der anthropogenen Einflüsse auf Küstensysteme und deren Dynamik in Gezeiten- und Nicht-Gezeitensystemen der Nord- und Ostsee. Die Partner wollen gemeinsame Strategien und gemeinsame Forschungsbemühungen entwickeln, um das derzeitige marine und Küstensystem (inkl. Ökosystem) besser zu verstehen, künftige Änderungen genauer vorherzusagen und ihre Auswirkungen zu minimieren sowie innovative und nachhaltige Anpassungsstrategien an klimabedingte und vom Menschen verursachte Herausforderungen in der marinen Umgebung und an der Küste zu entwickeln.
Die Schwerpunkte liegen insbesondere auf folgenden Themen:
- Verständnis der Meeres- und Küstensysteme der Nord- und Ostsee
- Vorhersage und besseres Verständnis der Auswirkungen des Klimawandels und des Anstiegs des Meeresspiegels
- Entwicklung innovativer Ansätze für Küsteningenieurwesen und Küstenschutz
- Entwicklung der wissenschaftlichen Grundlagen für die Gewährleistung einer guten Wasserqualität unter besonderer Berücksichtigung der Verschmutzung und Eutrophierung der Küstengewässer
Ebenso umfasst diese Kooperation die gemeinsame Unterstützung des wissenschaftlichen Nachwuchses und den Zugang zu Einrichtungen der beteiligten Einrichtungen sowie die effiziente gemeinsame Nutzung der relevanten Infrastruktur.
Folgende Institutionen unterzeichneten die Absichtserklärung für eine engere Kooperation:
- Leibniz-Institut für Ostseeforschung Warnemünde (IOW)
- Royal Netherlands Institute for Sea Research (NIOZ)
- Wageningen University & Research (WUR)
- Nederlandse Organisatie voor Wetenschappelijk Onderzoek (NWO)
- Projektträger Jülich – Forschungszentrum Jülich (PtJ)
- Deltares
- Universität Rostock
- Vrije Universiteit Amsterdam (VU)
- Leibniz Universität Hannover
- Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU)
- Helmholtz-Zentrum Geesthacht (HZG)
- Technische Universität Delft


Das Institut für Küstenforschung war auf dem Workshop mit Beiträgen zum Verständnis der Meeres- und Küstensysteme und zu den Auswirkungen des Klimawandels beteiligt. Mit Lucas Porz und Changjin Zhao waren zwei Doktoranden aus der Abteilung Stofftransport und Ökosystemdynamik vertreten, die ihre Forschung auf Postern vorstellen konnten und diese Gelegenheit zu intensiven fachlichen Diskussionen genutzt haben.
Weitere Informationen zum royalen Besuch aus den Niederlanden und dem Aufenthalt in Warnemünde:
==> Royaler Glanz im Norden (maz-online.de)




