Warnsignal Klima: Extremereignisse

Publications (Foto: J.-R. Lippels / Hereon)
Screenshot klima-warnsignale.uni-hamburg.de

In dem frisch herausgegebenen Buch “Warnsignal Klima: Extremereignisse” (Herausgeber: J. L. Lozán, S.-W. Breckle, H. Graßl, D. Kasang, & R. Weisse) sind Artikel von und mit Beteiligung unserer Wissenschaftler/innen des Instituts für Kuestenforschung enthalten.

Auf der Website Warnsignal Klima der Uni Hamburg wird eine Fülle an fachlich geprüften Informationen über den Klimawandel mit bestimmten Schwerpunkten zur Verfügung gestellt.

Hier stellen wir in einem kurzen Abriss einige der Beiträge aus dem Buch vor. Der jeweilige Link der Beitragstitel führt direkt zum Dokument auf der Website der Uni Hamburg. Das komplette Buch ist mit allen Artikeln frei verfügbar unter dem Link ==> Extremereignisse

 

Feser, F., & Tinz, B. (2018): Stürme über dem Nordatlantik und Nordeuropa

Abstract:
Die Küsten Nordeuropas liegen im Bereich der vom Nordatlantik ostwärts ziehenden Tiefdruckgebiete und sind deshalb besonders anfällig für Stürme und die von ihnen verursachten Schäden. Diese betreffen sowohl die Küstenanwohner als auch ihren Besitz, ihre Häuser, die Forst- und Agrarwirtschaft sowie die Schifffahrt und die Offshore-Industrie. Extratropische Stürme über dem Nordatlantik können zudem zu extremen Wetterereignissen wie Sturmfluten, hohen Wellen und Überflutungen durch Starkniederschläge führen. Deshalb ist es wichtig, das vergangene Sturmklima zu untersuchen. Um zuverlässige Statistiken der Anzahl und Stärke der Stürme der Vergangenheit abzuleiten werden lange und homogene, kontinuierliche meteorologische Zeitreihen benötigt. Die Auswertung solcher Statistiken zeigt, dass in den letzten 50-60 Jahren die Sturmtätigkeit über dem Nordatlantik zugenommen hat. Betrachtet man allerdings längere Zeiträume von hundert und mehr Jahren wird deutlich, dass es sich dabei vor allem um dekadische Variabilität handelt und kein Langzeittrend erkennbar ist. Aus diesen Erkenntnissen, sowie aus Szenariorechnungen mit Klimamodellen, können Aussagen zu voraussichtlichen zukünftigen Sturmentwicklungen abgeleitet werden.

 

Hagemann, S., & Stacke, T. (2018): Wechselwirkungen von Klima und Hydrologie

Abstract:
Zwischen Landoberfläche und Atmosphäre gibt es verschiedene Kopplungsmechanismen, die zu großräumigen Auswirkungen auf Klima und Hydrologie führen können. Einige von ihnen sind noch nicht ausreichend verstanden und auch in modernen Klimamodellen nur in vereinfachter Form vertreten. Die neueste Generation von Klimamodellen ermöglicht jedoch eine wesentlich bessere Berücksichtigung und Implementierung wichtiger Kopplungsprozesse. Daher geben wir im vorliegenden Kapitel einen Überblick über relevante Wechselwirkungen von Klima und Hydrologie, die potentiell die Entstehung extremer Niederschlagsereignisse beeinflussen können. Diese beinhalten die Wechselwirkungen zwischen Bodenfeuchte und Atmosphäre sowie die anthropogene Landnutzung und insbesondere die Bewässerung, von der gezeigt wurde, dass sie sogar entfernte Regionen beeinflussen kann. An dieser Stelle präsentieren wir einen Überblick über den aktuellen Wissensstand in Verbindung mit einigen beispielhaften Studien aus einer großräumigen Perspektive. Daher konzentrieren wir uns auf die Wechselwirkungen zwischen Klima und Hydrologie, die auf Skalen relevant sind, die in aktuellen oder bevorstehenden globalen und regionalen Klimamodellstudien verwendet werden.

 

Ho-Hagemann, H.T.M., & Rockel, B. (2018): Einfluss von Atmosphäre-Ozean Wechselwirkungen auf Starkniederschläge über Europa

Abstract:
Trotz der wichtigen Rolle, die die Ozeane für Wetter und Klima spielen, wurden erst kürzlich gekoppelte regionale Atmosphäre-Ozean-Modelle entwickelt und nur in einigen wenigen Gebieten der Welt angewendet. Hier geben wir einen Überblick über die gekoppelte Atmosphäre-Ozean Modellierung für Europa im Allgemeinen und den Einfluss auf extreme Niederschläge im Besonderen. Der Schwerpunkt liegt hierbei auf zwei Regionen, der Nord- und Ostseeregion sowie der Mittelmeerregion. Die Verdunstung aus diesen Randmeeren ist neben der aus dem Nordatlantik die Hauptquelle für die Bildung starker Regenfälle in Europa.

 

Weisse, R. (2018): Sturmfluten und Seegang

Abstract:
Extreme Wasserstände an den Küsten entstehen durch das Zusammenspiel verschiedener Faktoren wie astronomischer Gezeit, Windstau oder vom Wind erzeugter Wellen an der Wasser­oberfläche. Für die Küstenregionen können solche extremen Wasserstände eine Gefahr darstellen. Weltweit betrachtet haben sich solche Extrema in den vergangenen Jahrzehnten erhöht. Die Zunahme ist dabei hauptsächlich auf den beobachteten Anstieg des mittleren Meeresspiegels zurückzuführen, wogegen sich die wind­bedingten Beiträge bis auf wenige Ausnahmen nicht wesentlich geändert haben. Es wird erwartet, dass sich diese Entwicklung auch in Zukunft fortsetzt.

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