Die Messinstallation im Oderhaff

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Der Arbeitsplatz in luftiger Höhe war als Ausschnitt auf unserem letzten Freitagsfoto zu sehen. Er wurde trotzdem erkannt und im Kommentar charmant als Pfahlbau umschrieben. Wir hatten vor einiger Zeit vom Setzen eines Messpfahls im Oderhaff berichtet. Mit der Einspülung des Pfahls allein war es aber nicht getan, danach mussten diverse technische Ausrüstungen installiert werden. Mit einem Schlauchboot fuhren die Kollegen ins Oderhaff und bauten die Messinstrumente auf. So sieht man z.B. auch einige Kameras, die knapp über der Wasseroberfläche angebracht sind.

(Fotos: Bernd Peters / HZG)

Hier haben wir ein Video, das den Kollegen bei seiner Arbeit zeigt auf dem ungewöhnlichen Arbeitsplatz in schwindelnder Höhe so mitten im Oderhaff. Es läuft alles bestens, er hat sogar noch Zeit zum Winken 🙂

(Video: Jan Bödewadt / HZG)

Diese Installation ist um einiges komplizierter, da es um ein Verfahren geht, das den Austausch von Impuls, Energie, Wärme und Masse zwischen Ozean und Atmosphäre aufzeigen soll. Dieser Austausch wird durch die komplexe Dynamik an der Meeresoberfläche und insbesondere durch die Wechselwirkungen zwischen Wind und Oberflächenwellen beeinflusst. Die eingesetzte Technik soll helfen, turbulente Luftbewegungen über Wellen zu visualisieren, quantifizieren und verstehen.

Dr. Marc Buckley hat in unserem Highlight Thema „Das Geheimnis der Wellen enträtseln“ einen sehr ausführlichen und anschaulichen Einblick gegeben, wie er mithilfe von schnellem Laser und Kameras die Dynamik oberhalb der Wellen sicht- und messbar machen kann.

Buckleys Aufnahmen zeigen erstmals deutlich, wo sich über einer Welle Turbulenzen bilden und wie diese Turbulenzen die Wellen formen; ein in dieser Form bislang einmaliger Ansatz. „Wir können daraus ablesen, wo und wie Energie übertragen wird, wie sich der Bewegungsimpuls der Luftströmung in der Welle fortsetzt“, sagt Marc Buckley. „Bislang war es technisch einfach nicht möglich, so schnelle Bewegungen in Gänze zu beobachten. Man konnte zwar die Geschwindigkeit der Wellen messen, nicht aber die Energieflüsse.“

Im nächsten Video kann man nachvollziehen, wie dieses Zusammenspiel zwischen Laserblitzen (grün) und Kameras erfolgen soll. Alles muss noch justiert werden, damit die Aufzeichnungen gelingen können. Doch die Konstruktion für den beabsichtigten Zweck ist klar erkennbar. Natürlich sind die Kameras wasserdicht – die Wellen werden durchaus auch mal höher auflaufen, als die im Film gezeigte relativ ruhige Wasseroberfläche.

(Video: Jan Bödewadt / HZG)

Leser:innenkommentare (4)

  1. Hans Heichert

    Wahnsinn! Bin inzwischen im Ruhestand, aber an so einem Projekt mitzuarbeiten, habe ich mir während meiner Dienstzeit als Ingenieur immer erträumt.

    1. Ina Frings

      Herzlichen Dank für den netten Kommentar! Ja, das ist ein kniffliges Projekt und wir erwarten auch ganz gespannt die ersten Ergebnisse. Wir werden weiter darüber berichten 🙂

  2. Da, wo Andere Urlaub machen …

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  3. Wind oder kein Wind? Das war die Frage!

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