Von Freest bis Flensburg – Sonnencreme und Outdoorjacken

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Dies ist die zweite Messkampagne im September 2017, die im vorigen Beitrag “Dioxin Konferenz in Krakau” erwähnt wurde.

Beitrag von Christina Apel, Dr. Jürgen Gandraß, Abteilung Umweltchemie

Ein Team der Abteilung Umweltchemie des Instituts für Küstenforschung war vom 3. bis zum 11. September 2017 wieder neuartigen Problemstoffen auf der Spur. Wie schon im Juni mit der „Ludwig Prandtl“, diesmal aber in der Ostsee. Auch von Land aus wurden Proben von wichtigen Zuflüssen genommen. Mit an Bord waren Christina, Freya, Jürgen, Moritz und Pu sowie die Prandtl-Crew Helmut und Detlef. Das Wetter war wie bestellt, nur hätten wir uns etwas mehr Sonne gewünscht. Dank des milde gestimmten Wettergottes konnten wir aber alle Stationen wie geplant beproben.

An den einzelnen Stationen wurden Wasser- und Sedimentproben genommen, die wir im Labor u.a. auf Kunststoffadditive und Poly- und perfluorierte Substanzen untersuchen werden. Kunststoffe enthalten eine Reihe von Substanzen, wie z.B. Flammschutzmittel oder auch UV-Stabilisatoren, um gewünschte Eigenschaften zu erzielen, z.B. zu verhindern, dass Kunststoffe spröde werden oder sich im Sonnenlicht zersetzen. Interessanterweise werden einige dieser Substanzen auch in Sonnenschutzmitteln verwendet. Sogenannte PFCs (Poly- und perfluorierte Substanzen) sind im Alltag allgegenwärtig. Man findet sie in Oberflächenbeschichtungen vom Coffee-to-go-Becher über die Bratpfanne bis hin zur Outdoorjacke oder auch in anderen Anwendungsbereichen, wie z.B. in Feuerlöschschäumen.

Was ist daran nun so spannend?

Bei einer Reihe von Substanzen, die als Kunststoffadditive oder als PFCs eingesetzt werden, weiß oder vermutet man, dass diese für die Umwelt bedenklich sein können. Über ihr Verhalten im marinen Bereich ist bisher jedoch sehr wenig bekannt. Zudem wurde und wird die Produktion und Anwendung aufgrund neuer Erkenntnisse eingeschränkt oder verboten, wodurch zwangsläufig neue Chemikalien auf den Markt kommen, über die keinerlei Informationen vorliegen. Bald wissen wir aber mehr!

(Fotos: Christina Apel, Freya Debler, Jürgen Gandraß / HZG)
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