38. DIOXIN Konferenz in Krakau

030918_titel (Foto: Christina Apel / HZG)

Beitrag von Hanna Joerss, Christina Apel, Thekla-Regine Schramm, Freya Debler und Prof. Dr. Ralf Ebinghaus aus der Abteilung Umweltchemie

Die DIOXIN Konferenz ist eine jährlich stattfindende internationale Tagung zu halogenierten persistenten organischen Schadstoffen. Dieses Jahr fand sie anlässlich der 100-jährigen Unabhängigkeit Polens vom 26. bis 31. August in Krakau statt.

Konferenzzentrum in Krakau (Foto: Freya Debler / HZG)

Aus der Abteilung “Umweltchemie” waren wir zu fünft vor Ort, um unsere Forschungsarbeiten zu diskutieren und Anregungen für kommende Arbeiten zu bekommen. In Vorträgen haben Christina und Hanna einen Teil ihrer Doktorarbeiten zu UV-Stabilisatoren bzw. per- und polyfluorierten Substanzen (PFASs) präsentiert. Dabei wurden unter anderem die Ergebnisse der Messkampagnen mit der “Ludwig Prandtl” im Juni (weiter unten im Beitrag) und September des letzten Jahres vorgestellt. Thekla-Regine und Freya präsentierten Poster zu methodischen Weiterentwicklungen für die Analytik von PFASs und Pharmazeutika in Wasserproben, mit denen sie sich im Rahmen ihrer Master- bzw. Bachelor-Arbeit beschäftigten. Wir hatten die Möglichkeit, uns mit Wissenschaftlern aus aller Welt zu unseren Themen auszutauschen und viele neue Ideen zu bekommen.

Ein echtes Highlight war auch noch mit dabei: Zum Abschluss der rundum gelungenen Konferenz bekam Christina für ihren Vortrag zum „Vorkommen von UV-Filtern in der küstennahen und marinen Umwelt in Europa und China“ einen Special Session Student Award verliehen!

 

Erfolgreiche Teilnehmerinnen (v.l.n.r.): Freya Debler, Hanna Joerss, Christina Apel und Thekla-Regine Schramm, (Foto: Freya Debler / HZG)

 


Hier ist der Bericht über die Messkampagne vom Juni 2017, der zweite Teil aus dem September 2017 folgt morgen.

Warten, dass der Wind nachlässt

Beitrag von Hanna Joerss, Doktorandin in der Abteilung Umweltchemie, Fotos: Hanna Joerss, Celia Bento /HZG

Probennahmekampagne zur Untersuchung von organischen Schadstoffen in der Nordsee

Vom 6. bis 12.6.2017 konnten wir als Abteilung „Umweltchemie“ das Forschungsschiff „Ludwig Prandtl“ für eine Probennahmekampagne in der Deutschen Bucht nutzen. Dabei sollten Wasser- und Sedimentproben genommen werden, um sie auf organische Schadstoffe zu untersuchen.

Für die Mehrzahl von uns war es die erste Kampagne, sodass wir nach der aufwendigen Planung und Organisation im Vorfeld sehr gespannt darauf waren, was uns erwartet. Geplant waren insgesamt 39 Stationen – zunächst die Elbe entlang von Oortkaten nach Cuxhaven und dann in der Deutschen Bucht auf der Route Cuxhaven-Norderney-Helgoland-Büsum-Glückstadt. An Bord waren Heiko und Detlef als Besatzung und wir in der Regel zu dritt als Team unserer Abteilung.

Der erste Tag von Oortkaten nach Cuxhaven lief wie geplant und wir konnten die Abläufe bei der Probennahme einspielen. An den einzelnen Stationen nahm zunächst einer von uns eine Wasserprobe, indem ein Schöpfer mit einer eingespannten Flasche ins Wasser gelassen wurde. Gleichzeitig wurden über die FerryBox Temperatur, pH-Wert, Salinität, Leitfähigkeit und Trübung erfasst. Anschließend erfolgte die Sedimentprobennahme mit dem Kastengreifer. Dabei steuerte Detlef den Kran, der den Kastengreifer vom Schiff ins Wasser befördert, und zwei von uns stabilisierten den Greifer und entnahmen den Kasten mit der Sedimentprobe. Zur Dokumentation der Probenahme testeten wir eine neue App, über die die Daten direkt in die interne Datenbank übertragen werden können.

Von Cuxhaven aus ging es zunächst nicht weiter, da Wind und Wellen zu stark waren, um mit der „Ludwig Prandtl“ den Hafen zu verlassen. Das hieß umplanen, Unterkünfte an den nächsten Etappenzielen umbuchen und warten. Am dritten Morgen nach der Ankunft in Cuxhaven hatten sich Wetter und See zum Glück wieder so beruhigt, dass wir die Kampagne fortsetzen konnten. Die guten Wetterbedingungen hielten sich auch an den nächsten Tagen und wir konnten letztendlich doch fast alle geplanten Stationen anfahren.

(Fotos: Hanna Joerss, Celia Bento /HZG)

Die Proben wurden während der Kampagne im Laborcontainer gekühlt bzw. eingefroren und im Anschluss zum HZG transportiert, wo sie gerade im Labor analysiert werden. Im Fokus steht dabei die Untersuchung der Proben auf per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen (PFASs).

Bei PFASs handelt es sich um eine Gruppe organischer Verbindungen, die gleichzeitig wasser-, fett- und schmutzabweisend sind. Zudem weisen sie eine hohe chemische und thermische Stabilität auf. Aufgrund dieser besonderen Eigenschaften werden die Substanzen vielfältig eingesetzt. Im Alltag begegnen sie uns zum Beispiel in Outdoor-Bekleidung, in der Anti-Haft-Beschichtung von Pfannen und in Lebensmittelverpackungen wie Coffee-To-Go-Bechern oder Popcorn-Tüten.

Leser:innenkommentare (1)

  1. Von Freest bis Flensburg – Sonnencreme und Outdoorjacken

    […] ist die zweite Messkampagne im September 2017, die im vorigen Beitrag „Dioxin Konferenz in Krakau“ erwähnt […]

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