Im ersten Teil haben wir schon soweit alles gesammelt, was notwendig ist für die Gestaltung des Einsatzplans. Ein Stapel Fahrtanträge, ein leerer Kalender, ein gespitzter Bleistift … und ein Radiergummi. Natürlich kann man das auch virtuell machen, doch die old fashioned Methode hat einen gewissen Charme.
Zunächst werden die in den Anträgen genannten Zeiträume im Kalender eingetragen, wobei sofort auffällt, dass sich viele Messkampagnen überschneiden. Hinzu kommt, dass es unterschiedliche Fahrtrouten sind, und ein Schiff kann nicht an mehreren Orten gleichzeitig sein. Nordsee, Ostsee, Elbe …
Das allein ist schon schwierig genug, einen „fahrbaren“ Einsatzplan auszuklügeln. Doch die Anforderungen sind weitaus größer: Es gibt feste Termine für Liegezeiten in der Werft, die nicht verschoben werden können. Auch ein Forschungsschiff muss gewartet und behördlich abgenommen werden, das ist ähnlich wie bei einem Auto mit regelmäßigen Hauptuntersuchungen. Das bedeutet, die Messkampagnen müssen entsprechend drumherum geplant werden.
Zusätzlich gibt es Veranstaltungen, bei dem das Forschungsschiff eingebunden werden soll. Auch diese Termine stehen fest und können nicht verschoben werden. Solche Einsätze haben gegenüber Messkampagnen natürlich eine nachrangige Priorität.
Außerdem muss der Plan nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten gestaltet werden, damit keine unnötigen Zu-/Abbringerfahrten zum Einsatzgebiet enthalten sind. Heute Ostsee, morgen Elbe, übermorgen Ostsee, danach Nordsee … das funktioniert nicht. Ebenso wichtig, dass auch die Arbeits- und Ruhezeiten der Schiffsmannschaft einzuhalten sind.
Eine überaus komplexe und anspruchsvolle Aufgabe. Für diese Herausforderung braucht der Chef nun ein bisschen Zeit. Und wir sind gespannt, wie es weitergeht – das folgt im nächsten Teil.

„Ludwig Prandtl“ am Seesteg Tesperhude/Geesthacht (Foto: Ina Frings)
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