Sonne – und sonst?

Sonne – und sonst?

Es ist einfach unglaublich! Seit wir in der Antarktis sind, haben wir quasi Superwetter. An ein paar Tagen verdeckten Wolken den Himmel, aber es war immer windstill, höchstens mal eine Brise. Die letzten Tage gab es nur blauen Himmel. Morgens etwas frisch, aber im Laufe des Tages wird es dann doch recht warm. So warm, dass wir in den Fahrzeugen ab 11h mit offenem Fenster kurzärmlich fahren können bzw. müssen, sonst wird es unerträglich. Wir haben bisher noch davon abgesehen, die standardmäßig eingebaute Klimaanlage zu verwenden. Vorher werden wir wohl doch die dicken Socken und langen Unterhosen tauschen. Selbst der Meteorologe an Neumayer, der für das gesamte DROMLAN-Gebiet die Vorhersage macht, v.a. für die Flugzeuge, ließ sich dazu verleiten, in einem Bericht von „risk of scattered mid to high level clouds“ zu sprechen. Das Risiko nehmen wir als Bodenmannschaft gerne in Kauf!

Wo es kalt wird? Auf dem Motorschlitten. Die GPS-Messungen zur Bestimmung der Oberflächentopographie der Aufsetzlinie und dem Auf und Ab des Schelfs dauern jeweils ca. 1 h. Da wird es schon etwas zugig. Deshalb kommen der rote Overall zum Einsatz. Sonst hängen die aber im Schrank.

Nachdem wir für die Geophonketten den richtigen Reparaturrhythmus „on the fly“ gefunden haben, fühlte sich das Magnetometer etwas einsam. Den ganzen Tag alleine in einer Alukiste auf einem Nansenschlitten. So hat es sich gedacht: wenn ich ausfalle, kümmert sich bestimmt jemand um mich. Und so war es dann auch. Abends haben wir es mit in den Wohncontainer genommen, allerlei Tests für eine gründliche Anamnese durchgeführt, hier und da ein bischen getätschelt. Danach ging es ihm schon viel besser. Ob das von Dauer ist? Wir hoffen es. Für den Fall eines Falles haben wir ihm noch ein Aspirin mit ins Gehäuse gelegt, damit es die Schläge besser verträgt.

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