guter Schnee – schlechter Schnee
ist. Ist der Schnee zu weich, so ist das auch nicht gut, wenn man viel zu ziehen hat. Dann kommt man nicht so einfach vom Fleck, weil die Schlitten tief einsinken und die Zugfahrzeuge auch mit der Raupe durchdrehen können – kein Wunder, wenn viele Tonnen hinten
dran hängen. Und der Vibroseis-Buggy konnte sich im weichen Schnee an Kohnen letztes Jahr nicht lange selbst bewegen, bevor er sich eingegraben hatte und gerettet werden musste.Für die Seismik gilt ähnliches: zu harter Schnee ist nicht gut, weil dann die Geophone auf der Oberfläche hüpfen und arg in Mitleidenschaft gezogen werden. Weiche Schnee ist für sie hingegen gut. Sie liegen dann schön in der Spur des Hauptkabels und haben einen guten Kontakt zum Schnee ringsrum. Das ist dann eine gute Ankopplung für seismische Wellen.
Zur Zeit haben wir einen ausgeprägten Tagesgang beim Schnee: nach einer klaren Nacht ist er sehr hart an der Oberfläche. Die ist von früheren Stürmen her auch noch recht uneben, mit kleinen Sastrugis. Gegen 11 Uhr wird dann die Sonne stark genug, um die Oberfläche aufzuweichen. Noch nicht aufzutauen, aber doch weicher zu machen. Nachmittags gegen 15 Uhr ist die Oberfläche dann ideal. Die Schlitten sinken gerade ein bischen ein, um weich zu fahren, aber noch nicht zu weit.
Heute morgen haben wir auch schon auf einer harten Oberfläche mit der Seismik gemessen. Dabei sind leider immer wieder Geophonketten kaputt gegangen. Da unser Vorrat zum Austauschen schon bald erschöpft war, wurde eine fahrende Werkstatt eingerichtet. Während ein Schlittenzug die Messungen fortsetzt, ist der andere einen Kilometer vorgefahren. In der Küche wurden dann die Geophonketten auseinandergeschraubt und fehlerhafte Kabel neu verlötet. Zum Glück hatten wir schon vorher Lunch gemacht … und bis zum Abendessen war dann auch die Elektrowerkstatt wieder in eine Küche verwandelt worden.
