Container …

Das Sommerlager

Sehr viel dreht sich bei uns um Container: aufmachen, reinschauen, zumachen. Oder aufmachen, reinschauen, rausnehmen, reinpacken, zumachen. Alles – fast alles – wird in Containern per Schiff gebracht. Nur wenige Dinge kommen per Flugzeug.

Das mit den Containern ist aber so eine Sache. Wären sie wie in einem normalen Containerhafen gelagert, also z.B. wie auf dem Umschlagsplatz in Bremerhaven, so wären sie nach einem Sturm entweder weg, oder es hätten sich zwischen eng stehenden Containern sehr hohe Verwehungen gebildet. Hoch heißt durchaus mehrere Meter. Deswegen stehen die Container, wie im Bild zu sehen, in recht weitem Abstand. Kolke und Verwehungen entstehen immer noch, aber nur ca. 1 m hoch. Damit kann man recht einfach umgehen. Aber es reicht auch, um bei white-out (wie im Kohnen-Eintrag beschrieben) ohne sichtbare Vorwarnung zu Fuß oder per Motorschlitten in so einen Kolk zu fallen. Deswegen werden diese bei guten Bedingungen wieder eingeebnet.

Damit durch die Container u.a. die Oberfläche an der Staion nicht gestört wird, stehen diese von Neumayer aus im Lee der Hauptwindrichtung. Der Wind kommt hier meist aus Nord-Ost, also sind alle Container westlich der Station. Im Sommer – also jetzt – sind die Container etwa 1-2 km von der Station weg im Sommerlager.

Nach Ende der Sommersaison, also ca. im März, werden die verbleibenden Container, die nicht wieder per Schiff nach Deutschland gehen, alle weit nach Norden in Richtung Anleger an der Schelfeiskante gebracht. Dort ist das Winterlager.

Wir haben heute mit dem Ausstauen unserer Container abgeschlossen, Kisten ausgepackt und die Leerkisten wieder eingestaut. Viele Dinge sind nun aufgebaut. Nur einen Container nehmen wir mit auf die Traverse: die Garage (auch Etui) für den EnviroVib. Der Rest der Kisten, Kanister und Fässer steht auf den Schlitten. Jetzt fehlt nur noch ein kleiner Teil: Einrichten des Küchencontainers und Einräumen der Vorräte für drei Wochen.

Die SANAE-Traverse bepackt auf dem Rueckweg mit Raumschiff Neumayer im Hintergrund
Übrigens: die Südafrikaner haben sich heute mit einer aus vier Fahrzeugen bestehenden Traverse von ihrer EBASE aus auf den Rückweg nach SANAE gemacht. 36h Fahrzeit – für antarktische Verhältnisse um die Ecke.

Leser:innenkommentare (6)

  1. Marita Wasella

    Hallo und guten Tag aus der Pfalz,
    mich interessiert besonders der Küchencontainer und die Arbeit dort weil es immer mein Traum war auf der Neumayer-Station als Köchin zu überwintern und für die Leute dort zu kochen und zu backen.
    Wer sucht die Vorräte aus, bestimmt die Menge und die Einteilung der Lebensmittel für die Wintermonate? Wird der Speiseplan mit dem Überwinterunsteam gemeinsam besprochen oder gibt das AWI vor was auf den Tisch kommt?

    Fragen über Fragen…darum: Gäbe es die Möglichkeit für mich mit dem Koch/Köchin in Verbindung zu treten? Leider gibts den AtkaXpress nicht mehr.

    Viele Grüße aus der Hagenbach in der Südpfalz (sehr mild und regnerisch für die Jahreszeit)
    Marita Wasella

    1. Olaf Eisen

      Hallo Marita!
      Ich bin der neue Überwinterungs-Koch der Neumayer Station. Ich bin also 2014 auf der Antarktis.
      Zu Deinen Fragen: Es sind 5-6 Küchencontainer, die wir in Bremerhaven gemeinsam gestaut haben. Vorher habe ich natürlich die Ware bestellt, wofür es Listen gibt, die irgendwann mal erstellt worden sind und wo immer mal was dazu kommt oder wegfällt. Im Großen und Ganzen steht die Liste. Wird auch nicht gerne gesehen, wenn man sie verändert. Das Arbeiten ist bis jetzt in Ordnung. Ein bischen stressig, weil noch viele (ca.45 Leute) auf der Station sind. Das ändert sich aber Ende Februar, da sind wir Üwis alleine, zu neunt.
      Ich hoffe das ist für’s Erste genug.

      Olaf wird von der EKSEIS-Traverse noch mehr Eindrücke von nur einem Küchencontainer schicken …

      Gruß, Ralf

      1. Sina Löschke

        Hallo Marita,

        den AtkaXpress gibt es jetzt als Blog unter http://www.awi.de/de/go/atkaxpress

        Die Einträge aus den Jahren 2012 und 2013 können über die linke Menüleiste aufgerufen werden.

        Beste Grüße vom AWI-Presseteam

        1. Marita Wasella

          Hallo Sina,

          freut mich sehr, dass es den AtkaXpress noch gibt denn es ist einfach schön zu lesen wie das Team arbeitet und lebt am Ende der Welt.

          Herzlichen Dank für die Info und viele Grüße

          Marita

  2. Ansa

    Toller Blog! Freue mich auf den nächsten Beitrag!
    Grüßle, Ansa

  3. Marita Wasella

    Hallo Ralf,
    danke für Deine schnelle Beantwortung meiner Fragen. Ich werde die Blogs von Euch weiterhin mit grossem Interesse verfolgen. Vor genau einem Jahr bin ich während einer Reise bis in die Hanusse Bay gekommen, immerhin in Eurer Nähe. Leider wurde das Wetter schlecht und das Schiff musste umkehren.

    Vielleicht hast Du ja Lust – wenn´s bei Euch ruhiger geworden ist – nochmals zu berichten, wie es so läuft in der Küche und wie Du das alles bewerkstelligst.

    Nochmals viele Grüße
    Marita

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