Besuch mal 2

Besuch mal 2

Heute ging es mit dem Aufbau der Traverse weiter. Eine Gruppe bereitete die Frachtschlitten vor. Das bedeutet, Container von einem zum anderen Schlitten umzuladen, um die richtigen frei zu bekommen, und große Maschinen wie Generator, Bohrkompressor und Streamerwinde mit einem Kran auf die Schlitten zu setzen.

Die zweite Gruppe beschäftigte sich mit der Überholung des EnviroVibs. Zudem haben wir diesen auf einen neuen Schlitten gesetzt. Letzendlich nicht mehr als eine Plastickmatte, dafür aber 30 mm stark. Der Grund: im letzten Jahr im weichen Schnee an Kohnen hatte der EnviroVib so seine Schwierigkeiten, mit den Raupen nicht durchzudrehen. Auch wenn er auf dem festen Schnee an Neumayer recht gut fahren kann, so erhoffen wir uns mit der Schlittenlösung, nur mit zwei Pistenbullies fahren zu müssen, wenn der EnviroVib sehr einfach zu ziehen sein wird.

Bei diesen ganzen Arbeiten kamen mehrere Besucher vorbei. Zunächst die südafrikanische Traverse von der Station SANAE. Wie auf unserer DML-Karte (in einem früheren Beitrag) zu sehen, liegt SANAE ein ganzen Stück östlich. Da dort die Schelfeiskante sehr hoch ist, haben die Südafrikaner vor einigen Jahren auf dem Ekströmisen, in der Nähe der ehemaligen Station Neumayer II, eine „emergency base“ eingerichtet, kurz EBASE. Das Ekströmisen hat nämlich eine sehr geringe Freibordhöhe, also die Oberkante ist nicht so hoch über dem Wasser. Deshalb kann man hier die Schiffe recht gut an der Kante entladen, fast wie im Hafen. Die Traverse der Südafrikaner holt nun Material ab, das vor einigen Wochen von der Agulhas gebracht wurde, und bringen es nach SANAE. Beim genauen Hinschauen fällt auf, dass die Südafrikaner mit richtigen Challenger-Traktoren unterwegs sind, mit etwas breiteren Raupen. In küstennnähe kann man damit auch noch ganz gut fahren, bei weicherem Schnee, wie auf dem Inlandeis bei Kohnen, und schwereren Lasten kann es dabei aber auch Probleme geben. Deshalb sind an Neumayer nur die Pistenbullies im Einsatz, die als Pistenraupe ja nur für den Schnee gemacht sind.

Der zweite Besucher kam am Nachmittag vorbei: ein Adelie-Pinguin. Per Antarktisvertrag sollen die Tiere hier nicht gestört werden, man darf sich Ihnen also nicht zu sehr nähern. Pinguine sind, erstens, sehr neugierig. Zweitens, kennen sie den Antarktisvertrag nicht. D.h. sie kommen auch gerne mal zu Besuch und schauen sich an, was wir so treiben …

Kommentar hinzufügen

Verwandte Artikel