Abendprogramm

Langsam bekommen wir Routine im Tagesablauf. Noch während die seismischen Messungen laufen, ist ein Schlittenzug mehrere Kilometer vorgefahren. Dort wird mit den Vorbereitungen des Abendessens begonnen und das Camp aufgebaut. Ca. 1 h später kommt dann der Messzug an. Nach dem Essen und Abwasch (von Hand!) steht noch der Streamerlauf auf dem Programm. Der Schneestreamer gräbt sich während der Messungen eine kleine Rinne, in der das Hauptkabel und die Geophone dann gezogen werden. Da es tabsüber meist oberflächlich leicht taut kann es sein, das bei klarem Himmel nachts die Geophone in der Rinne festfrieren. Dann besteht die Gefahr, dass diese am nächsten Tag abgerissen werden, sobald sich der Messzug bewegt. Das ist uns leider auch schon passiert …

Deswegen verteilen wir uns per Skidoo nach dem Essen am Streamer, und jeder hebt 10 Geophongruppen aus der Rinne. Morgens gibt es dann noch einmal den Test, ob alle Geophone frei sind. Dann kann es weitergehen.So langsam nähern wir uns einem Höhepunkt der Kampagne, der Gründungs- oder Aufsetzlinie des Ekströmisen. Der Punkt, an welchem das Eis anfängt, sich vom Boden zu lösen und aufzuschimmen. Die höheren Gebiete kann man dann gut erkennen, wenn es teilweise bewölkt ist. Dann sieht man den Schatten der Wolken und damit eine Erhöhung. Wir befinden uns gerade in einem Tal zwischen zwei  Höhenzügen: im Westen der Sörasen, im Osten der Halfvfarryggen, dessen nördliches Ende man auch von Neumayer aus sehen kann. Da wir aber auf dem Ekströmisen sind, ist das Tal nicht so gut zu erkennen. Erst 1000 Meter unter uns liegt der Talboden. Diese Bilder zeigen, wie die Antarktis an der Oberfläche wirklich über große Flächen ist: flach.