Eine prägende Erfahrung – Biologielaborantin Nina Burgdorf über ihre Ausbildung am HZI

Nina Burgdorf

„Die Teilnehmerin hat die Prüfung bestanden.“ Auf diesen Satz haben wir drei Jahre lang hingearbeitet. Mit sieben weiteren Azubis begannen wir im Sommer 2011 unsere Ausbildung zu Chemie- und Biologielaboranten am Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI) und sind jetzt nach drei Jahren nicht nur Kollegen, sondern auch Freunde geworden.

Ich würde sagen, das Wort, welches die Ausbildung am HZI am besten beschreibt, ist Gemeinschaft. Wir sind zu Anfang in so etwas „reingeschliddert“, was für Ausbildungsbetriebe eher unüblich ist, denn die ersten zwei Jahre haben wir ausschließlich mit den circa 24 anderen Laboranten in unserem Ausbildungslabor verbracht. Auch Aktionen wie Azubifahrten und gemeinsame Grillnachmittage haben die  Gemeinschaft unter uns Laboranten, aber auch zu den Auszubildenden der anderen Berufe, gestärkt.

Wir wurden vor Herausforderungen gestellt, die wir gemeinsam lösen mussten. Durch eigene Versuche, aber auch durch die Erfahrungen der oberen Jahrgänge, haben wir viel gelernt. Ich denke, die größte Schwierigkeit für die Biologielaboranten war das erste Ausbildungsjahr, denn da haben wir größtenteils chemisch gearbeitet. Zwar wurden wir vorgewarnt, aber jeder hat sich wohl das eine oder andere Mal gefragt: „Was mache ich hier eigentlich?“ Aber die Grundlagen gehören einfach dazu und auch das haben wir überlebt. Umso größer war dann natürlich die Vorfreude auf das zweite Lehrjahr, in dem wir endlich biologisch arbeiten durften.

Ab November erwartete zwei meiner Kollegen und mich eine weitere Herausforderung: Wir wurden zum Jugendausbildungsvertreter (JAV) gewählt. Gesetze, Betriebsvereinbarungen, Was dürfen wir? Was nicht? usw. Zu Anfang war das ziemlich viel Input, aber mit der Zeit fand man heraus, wie es in so einer Forschungseinrichtung wie unserer läuft. Wir sind jetzt nicht nur als Teilnehmer der Azubifahrten mitgefahren, sondern haben sie selbst organisiert, was natürlich viel Verantwortung mit sich brachte.

Die erste richtige Hürde war dann für uns der erste Teil der Abschlussprüfung im Frühjahr 2013. Wir haben gelernt, sind verzweifelt, haben weiter gelernt und am Ende gefeiert.

Obwohl sich im dritten Lehrjahr die Wege der meisten Auszubildenden trennten, da jeder in einer anderen Abteilung arbeitete, war uns das gemeinsame Frühstück und Mittagessen immer noch sehr wichtig. Nicht nur um Erfahrungen auszutauschen oder zu berichten, welche interessanten Aufgaben uns in den Abteilungen erwarteten (oder auch nicht), sondern besonders der Gemeinschaft und Freundschaft wegen.

Nun stand uns in diesem Frühjahr unsere letzte Hürde bevor – Teil zwei der Abschlussprüfung. Also das gleiche Spiel nochmal: Lernen, verzweifeln und nochmals lernen, obwohl dieses Mal der Anteil der Verzweiflung stark zunahm.

Aber wir haben es geschafft und können jetzt mit Stolz sagen: „Wir sind Biologie- und Chemielaboranten!“

Nach der Ausbildung arbeite ich jetzt am Twincore in Hannover, in der Abteilung Experimentelle Infektionsforschung, als Mitarbeiter der Arbeitsgruppe Biomarker. Obwohl ich das HZI mit einem weinenden Auge verließ, bin ich sehr froh hier zu sein und in einer ausgezeichneten Arbeitsgruppe mit tollen Kollegen zusammen zu arbeiten.

Die Ausbildung am HZI war für mich eine großartige und prägende Erfahrung. Mich hat das ganze Miteinander am Zentrum und unter den Azubis beeindruckt und auch die Arbeit als JAV, die nach der Ausbildung noch weitergeht, hat mir unglaublich viel Spaß gemacht.

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