EastGRIP 2017 – Ein Tag im Camp oder Dome sweet Dome

Der Dome. Foto: Sepp Kipfstuhl
Der Dome. Foto: Sepp Kipfstuhl

Bald sind die ersten zwei Wochen vergangen. Im Camp kehrt so langsam Alltag ein. Dreh- und Angelpunkt ist der Dome – Küche und Essensbereich, warmes Wasser sowie eine Dusche, seit einigen Tagen gibt es sogar Internet. Der Dome ist Treffpunkt zum Essen, Arbeiten und Reden. Mit bis zu 20 Grad Innentemperatur bietet er Raum, sich von den Arbeiten in der Kälte aufzuwärmen.

Arbeiten und entspannen in der Lounge. Foto: EastGRIP field diary
Arbeiten und entspannen in der Lounge. Foto: EastGRIP field diary

Zwischen 7 und 8 Uhr morgens klopft es immer wieder an die Tür – die eintreffenden Kollegen klopfen sich den Schnee von den Stiefeln, greifen zum Kaffee- oder Teebecher, werfen einen Blick auf die Wettervorhersage des Tages und besprechen neben dem Frühstück den Ablauf des Tages. Abwechselnd übernimmt jeder mal die Aufgaben, die notwendig sind um das Camp am Laufen zu halten: Schneeschmelzer auffüllen, Geschirr spülen nach dem Essen, als „Hausmaus“ die Waschbecken reinigen, Fußboden fegen oder Müslivorräte auffüllen, oder als „Cook’s Assistant“ der Köchin zur Hand gehen.

Die Driller-Crew arbeitet im Science Trench, um alles für den Beginn der Eiskernbohrung vorzubereiten. Tischler, Mechaniker und andere sorgen dafür, dass die Fahrzeuge instand gesetzt sind, die Stromversorgung läuft und alle Geräte für die Camp-Infrastruktur ihre Aufgaben erfüllen.

Unser deutsch-japanisch-dänisches Team hat mit den Messungen an der Oberfläche begonnen – Temperatur, Wind, Luftfeuchtigkeit oder Aerosole in der Luft werden erfasst. Außerdem sammeln wir täglich Schneeproben ein.

So geht jeder seinen Aufgaben nach. Um 13.00 gibt es Mittagessen – gute Gelegenheit, sich aufzuwärmen und bei den Kollegen nach dem Stand der Dinge zu fragen, oder wo Hilfe gebraucht wird.

Um 19.00 gibt es Abendessen. Von dort geht es in entweder in gesellige Runden über, es gibt erste Diskussionen über die gesammelten Daten, aber auch über Politik (die Wahl in Frankreich war Thema), einige tun sich zu einer Spielerunde zusammen. Manch einer bereitet seinen nächsten Tag vor, andere sehen sich Filme im Obergeschoss des Domes an (momentan steht täglich Trailer Park Boys auf dem Programm). Und wiederum andere gehen noch mal raus, die Messgeräte prüfen, Proben sammeln oder eine kleine Skitour machen.

Am Samstag ist alles ein bisschen anders. Die Köchin hat nachmittags frei und jemand anderes bereitet das Abendessen zu. Über den Nachmittag verteilt machen alle Feierabend, genießen den Luxus einer Dusche, um dann frisch gewaschen und anständig angezogen (man sieht selten eine so große Ansammlung von Schlipsträgern unter den Eiskernforschern) zum „Saturday Night Dinner“ im Dome zu erscheinen. Das ist das absolute Highlight der Woche, das mit einem späteren Frühstück am Sonntag seinen Ausklang nimmt. Ab 10.00 Uhr geht am Sonntag wieder alles seinen gewohnten Gang und eine weitere Woche nimmt ihren Lauf im EastGRIP Camp.

Autorin: Maria Hörhold

Fotos: Sepp Kipfstuhl

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