Filchner-Kampagne erfolgreich beendet

Die Schlittenzüge der mobilen Filchner-Kampagne mit „Null Kontrast“ (Foto: C. Hofstede)

Abteufen eines Bohrlochs zum Einbringen der seismischen Sprengladung (Foto: C. Hofstede)Nach erfolgreicher Rückführung der Heißwasserbohrung (@HotWaterOnIce) auf dem nördlichen Teil des Filcher-Eisschelfs wurden nun auch die Arbeiten im südlichen Teil beendet. Ein 2-Personen-Team führte seit Anfang Dezember seismische Messungen durch. Eine Aufgabe war es, großflächig an einer Vielzahl von Positionen mit seismischen Punktmessungen die Mächtigkeit der Wassersäule und damit die Ozeanbodentopographie (Bathymetrie) unter dem Eisschelf zu bestimmen. Die Mächtigkeit und die Geometrie der Kavität sind von großer Bedeutung für die Wasserströme unter dem Schelf und die Wechselwirkung des Ozeans mit dem Eis.

Zudem wurde ein kontinuierliches seismisches Profil von mehr als 70 km Länge in hoher Auflösung auf dem Schelf nahe der Aufsetzlinie des Support Force-Eisstroms aufgenommen. Von diesem versprechen wir uns neue Einblicke über die frühere Dynamik des Eisstroms sowie die Eigenschaften des Untergrundes und wie diese das Fließverhalten des Stroms beeinflussen könnten.

Seismische Datenerfassung im Feld (Foto: D. Routledge)Ein zweites 2-Personen-Team wiederholte Punktmessungen mit dem sogenannten phasensensitiven Radar (pRES) und barg in der vergangenen Saison ausgebrachte Permanentstationen inkl. der über den antarktischen Winter erfassten Daten ab. Diese Messungen leisten einen wichtigen Beitrag, um die Schmelzrate an der Unterseite des Schelfs zu erfassen.

Beide Teams waren nur mit Motorschlitten als Zugfahrzeug und mehreren kleinen Frachtschlitten unterwegs. Als Übernachtung dienten altbewährte Scott-Zelte. Da große Distanzen in dieser Zeit zurückgelegt werden mussten, kann man sich gut vorstellen, dass mehrere Stunden pro Tag für den Auf- und Abbau der jeweiligen Camps notwendig waren. Auch wenn es auf den Bildern sehr grau wirkt: es soll manchmal auch die Sonne geschienen haben …

Leser:innenkommentare (1)

  1. Filchner: weitere Impressionen - AWI-Eisblog

    […] dem ob nur Punktmessungen für die Wassertiefe durchgeführt wurden, in mehreren Kilometern Abstand (früherer Blogbeitrag) oder kontinuierlich im Abstand von ca. 100 m gemessen werden […]

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