Geschafft!

Rückflug

Zum Ende war noch mal viel Geduld gefragt, da wir einige Tage warten mussten, bis das Wetter endlich gut genug für eine Landung der Polar 5 am Bohrcamp war. Wir hatten tagelang niedrige Wolken und keinen Kontrast und so ist es am Ende noch ganz schön knapp geworden. Polar 5 hat in Halley darauf gewartet, dass bei uns das Wetter besser werden würde und als am 23.1. gegen Nachmittag der erste Hoffnungsschimmer aufkam, wurde die Wetterentwicklung stündlich überwacht. Am frühen Abend ist Polar 5 dann am Bohrcamp gelandet und die Crew hat eine Nacht mit uns im Camp verbracht, bevor wir gestern morgen dann Richtung Rothera starten konnten. Damit wir ohne Zwischenlandung zum Nachtanken fliegen konnten, haben wir fast alle Fracht im Bohrcamp gelassen, die nun mit den BAS Twin Otters nach unserer Abreise nach Rothera geflogen wird. Polar 5 wurde mit Sprit von dem letzten Blasentank des Bohrcamps betankt. So banal es klingt, so wichtig war dies doch, damit wir nicht am Ort der Zwischenlandung erneut mit schlechtem Wetter stecken bleiben würden und die heutige Dash7 verpassen. Gegen Ende der Saison werden die Transporte immer enger und immer mehr durch schlechtes Wetter eingeschränkt. Der field operation manager James Smith braucht eine ganze Menge gute Nerven, alle Gruppen im Feld rechtzeitig nach Rothera zurück zu bekommen. Die fünf Stunden Flug nach Rothera waren dementsprechend auch eine lange Strecke über den Wolken, aber an der Antarktischen Halbinsel bracht die Wolkendecke auf und man hatte einen atemberaubenden Blick auf Gletscher und Schelfeise.

In Rothera hingegen war strahlender Sonnenschein und nach langer Zeit nur Schattierungen von weiß, war der Anblick der Eisberge in der Bucht, Adelie Pinguinen auf letzten Meereisschollen und den Bergen wunderschön. Da Rothera deutlich nördlicher als unser Feldcamp liegt, konnte man dort auch einen roten Abendhimmel der ein wenig an Sonnenuntergang erinnert, erleben. Die Eisberge sind dann in goldenen Tönen angeleuchtet.

Die sehr kurze Zeit in Rothera war knapp um die Fracht zu organisieren, schnell die schlimmste Wäsche zu waschen, die dann noch Wochen brauchen wird um auf dem Seeweg nach Hause zu kommen, und natürlich ein erstes Mal nach Wochen zu duschen! Wasser kommt wieder aus dem Wasserhahn und muss nicht mühsam auf dem Kocher geschmolzen werden. Der Toilettensitz (so vorhanden) ist mit nicht mehr gefroren! Man kann sich in den Kleidern, die man trägt wieder normal bewegen, Schuhe anziehen ist eine Sache von Sekunden! Es gibt ein warmes Bett! Und es gibt richtiges Gemüse zum Abendessen!

 

Angelika Humbert

Leser:innenkommentare (1)

  1. Reiner Gerke

    Hallo Zusammen, vielen Dank für die vielen Blogs, mit denen Ihr die Aussenwelt informiert habt. Ihr habt uns wieder einen sehr schönen Einblick in Eure Forschung und das Drumherum gegeben. Ich wünsche Euch eine schöne und störungsfreie Heimreise. Bei uns in München scheint der Winter schon aufgegeben zu haben. Bei sonnigen 12° habe ich gestern zum ersten Mal in diesem Jahr das Verdeck zurückgeschlagen und eine größere Tour gemacht. War auch nicht schlecht.
    Herzliche Grüße
    Reiner Gerke

Kommentar hinzufügen

Verwandte Artikel