Nachdem die Twin Otter mühsam mit Skidoo und der Feldausrüstung voll beladen war, haben Angelika Humbert und Graham Nivsen den ersten Versuch gestartet, zum ersten Camp des Radarteams zu fliegen. Bis kurz vor der Position des Camps war das Wetter und damit Sichtbarkeit gut. Leider hat sich das dann schlagartig geändert und man konnte die Oberfläche nicht erkennen. Der Pilot Steve King hat einen cleveren Versuch gestartet, einen zweiten Anlauf zu erreichen ohne Sprit zu vergäuden, in dem er nahe den Bergen bei guter Sicht gelandet ist und eine Stunde auf besseres Wetter mit dem Team gewartet hatte. Leider war auch der zweite Versuch nicht erfolgreich und die Twin Otter musste zum Bohrcamp zurück fliegen.
Am Tag darauf hatten wir mehr Glück und so konnte der erste Teil des Teams abgesetzt werden und das Camp aufbauen. Die Oberfläche am Ort des Camps ist sehr weich mit einer fast knietiefen Lage an Neuschnee, was das Entladen und Aufbauen mühsam gemacht hat. Das Pyramidenzelt erinnert ein wenig an Scotts Zelt, das eine ähnliche Form hatte. Diese Zelte sind bei Sturm besonders stabil und sehr ausgetüftelt – es gibt innen viele Taschen im Innenzelt um Dinge unterzubringen und in der Spitze Leinen, um Wäsche zu trocknen. Der Platz ist genau für drei Personen und einem schmalen Streifen für Kochen und Funk ausgerüstet. Alles hat seinen Platz, alles ist aufeinander abgestimmt und passt zusammen – das macht das Leben auf engem Raum einfacher!
Zwei weitere Twin Otter Flüge haben am nächsten Tag weitere Ausrüstung für das Überleben im Eis gebracht, ein weiteres Skidoo und die erste wissenschaftliche Fracht – die schweren Windgeneratoren, Mastelemente und Berge von Bambusstäben die zum Markieren der Messpunkte genutzt werden. Leider wurde das Wetter am Bohrcamp schlecht und der letzte Flug mit der letzten wissenschaftlichen Fracht und Daniel Steinhage kam erst heute an.
Nun sind wir komplett, haben den Radarschlitten aufgebaut, Testmessungen gemacht und hoffen darauf morgen den ersten Messtag zu haben!
Von unserem Camp aus kann man im Süden in 10km Entfernung ein riesiges Spaltenfeld sehen und östlich die eisfreien Berge der Argentina Range – ein Blick der dafür entschädigt morgens bei eisigen Temperaturen aus dem Zelt zu klettern!
Angelika Humbert
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