Expedition Filchner – endlich geht’s los!

FISP

Beitrag von Angelika Humbert

Vor dem EinstiegMonatelange Vorbereitung, tagelanges Warten auf gutes Wetter und dann geht’s endlich los! Wir fliegen von Punta Arenas mit der Dash7 nach Rothera. Neben den Glaziologen des Alfred-Wegener-Instituts Daniel Steinhage und Angelika Humbert ist noch ein Doktorand vom British Antarctic Survey an Bord, Peter Davis und einige Fracht. Zwei Piloten und ein Bordmechaniker steuern die Dash7 Richtung Süden. Der Flug dauert rund 4.5 Stunden und die Aussichten an Rothera auch landen zu können scheinen gut! Damit ist der erste Schritt geschafft! An Rothera werden wir bis Mitte Dezember Instrumente testen und ein Vorbereitungstraining mit unserem schottischen field guide (Bergführer) absolvieren. Die Station an der Antarktischen Halbinsel bietet im Sommer Unterkunft für bis zu 100 Personen. Während Daniel Steinhage mit den AWI Flugzeugen schon öfter Rothera besucht hat, betritt Angelika Humbert zum ersten Mal antarktischen Boden. Bis Ende Januar wollen wir mit weiteren Kollegen Messungen auf dem Filchner Schelfeis machen.

Überblick des Filchner Ice Shelf Projects
Überblick des Filchner Ice Shelf Projects

Das Filchner Ice Shelf Project, kurz FISP genannt, hat das Ziel das Schmelzen an der Unterseite des Filchner Schelfeises zu untersuchen. Wir wollen mit verschiedenen Methoden messen, wie der aktuelle Zustand des Filchners ist, um in Zukunft Veränderungen bewerten zu können. Darüber hinaus wollen wir mehr Erkenntnis über die Dynamik des Systems aus Eis und Ozean gewinnen:  Wie zirkulieren die Wassermassen des Ozeans unter dem Schelfeis, wie viel Wärme kommt mit dem Ozean unter das Schelfeis? Wie stark schmilzt das Eis an der Unterseite? Welchen Effekt hat subglaziales Wasser unter den Gletscher auf deren Dynamik. Das Filchner Schelfeis drainiert verschiedene große Gletscher, z.B. den Recovery Gletscher, der eine enorme Fläche der Ostantarktis drainiert, aber auch der Support Force Glacier. Auf diesen beiden Gletschern wird in dieser Feldsaison das Hauptaugenmerk der Glaziologen liegen. Die Ozeanographen des Alfred-Wegener-Instituts hingegen werden mit den britischen Kollegen vier Löcher durch das Schelfeis bohren und installieren Messgeräte, um die Ozeanströmung entlang eines Querschnitts zu messen.
Aber nun heißt es erst mal ankommen, die Fracht sichten und sich ins Stationsleben eingliedern!

Leser:innenkommentare (1)

  1. Beginn der Antarktis-Saison 2017/18 - AWI-Eisblog

    […] Feldarbeiten im Rahmen des Filchner-Ice-Shelf-Projects neigen sich nach mehreren Jahren dem Ende entgegen. Auf dem Filchner-Eisschelf bzw. auf einem der […]

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