Meteorit oder nicht – Ringstrukturen geben auch andernorts Rätsel auf

Microscope photograph of a shocked quartz grain from the Hummeln crater in Sweden (credit: Ludovic Ferrière, NHM Vienna).

Die Antarktissaison neigt sich dem Ende, die meisten Expeditionsteilnehmer sind bereits aus der Antarktis zurückgekehrt. Lediglich das Überwinterungsteam verbleibt an der Neumayer-Station III. Dementsprechend wird es auch in unserem Eisblog bis zum Beginn der Sommersaison in Grönland ruhiger werden.

Von daher möchte ich den Blick im Rahmen der intensiven Diskussion über den Ursprung der während der Kampagne entdeckten Ringstruktur einmal auf andere Gegenden lenken, wo ähnliche Gebilde gleichermaßen Rätsel aufgeben. So wurde jetzt erst bestätigt, nach vielen Jahrzehnten der Mutmaßung und Forschung, dass es sich bei einer Ringstruktur in Südsweden, dem Hummeln-See, um die Folge eines Meteoriteneinschlags handelt. Details dazu gibt es auf der englischsprachigen Seite von livescience und hier, in einer deutschsprachigen Meldung von APA. Das zeigt: selbst an relativ leicht zugänglichen Orten ist eine wissenschaftliche Erklärung nicht immer einfach und kann mitunter Jahre bis zur Auflösung in Anspruch nehmen.

Leser:innenkommentare (1)

  1. Wolf-Dieter Finger

    Mit Interesse habe ich den Beitrag zu den ursprünglichen Mutmaßungen des Meteoriteneinschlags bei Kristdala in Schweden gelesen und kann diese These auf Grund eigener Erfahrungen bestätigen.
    Ich verbringe seit 12 Jahren meinen Urlaub am See „Hummeln“.
    Die Gewässerkarte mit Tiefenangaben zeigt im südöstlichen Bereich des Areals einen knapp 60m tiefer Krater, dessen Struktur eigentlich keinen Zweifel an der Ursächlichkeit zulässt.
    Aufmerksame Wanderer können mit etwas Glück dort nicht nur Pilze und Beeren sammeln, sondern finden besonders auf der angrenzenden Halbinsel „Älgenäs“ an Abbruchkanten oder im Uferbereich auch schon einmal den Beweis für einen Meteoriteneinschlag.
    So wurden von mir persönlich bereits 2003 Schockquartz gefunden, als Wissenschaftler noch mit Vermutungen beschäftigt gewesen sind, was diesen außergewöhnlich tiefen See, der sich deutlich von seinen Nachbarn unterscheidet, geschaffen hat.

    Wolf-Dieter Finger

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