Drohung gegen die Antennen

IMG_0730

Im Laufe des Dienstags stellte sich heraus, dass die schlechten Sichtverhältnisse am Boden ganztägig keinen Messflug ermöglichten. Stattdessen nahmen sich Johannes und Tobias ein Skidoo mit Schlitten und fuhren mit dem pRES-Bodenradar erneut in die Mitte des Gunnestadt-Gletschers, um dort zwei Messungen über jeweils 30 Minuten durchzuführen. In den vorigen Messungen über einen Zeitraum von 2-3 Minuten konnte keine klare Reflexion der elektromagnetischen Wellen am Felsbett festgestellt werden. Zurück an der Station zeigten sich Johannes und Johnny sehr interessiert an dem internen Aufbau und der Funktionsweise der „Coffe table“-Antennen des Bodenradars, die sich deutlich von anderen Antennen unterscheidet (siehe Blog-Eintrag von 2. Januar 2015). Sie drohten den Antennen mit der Säge. Da Tobias innerhalb kurzer Zeit die relevanten Schlagwörter nennen konnte und somit eine Internet-Recherche ermöglichte, blieben die Antennen unversehrt.

Gestern, am Mittwoch, waren zwei Flüge möglich. Während der erste Flug Richtung Süden auf das Plateau führte, flog Polar 6 anschließend zum Novo Runway, um Treibstoff zu tanken und dringend benötigte Ausrüstung zur Princess Elisabeth Station zu transportieren. Gleichzeitig nutzen wir den Flug, um Messungen an der Stromversorgung in der Kabine durchzuführen auf Grundlage derer der Einbau neuer Messgeräte besser geplant werden kann. Auch heute startete der Flieger zweimal. Der erste Flug war ein Verbindungsflug, der alle bisherigen Linien (die einen 10 Kilometer Abstand zueinander aufweisen) gekreuzt hat und somit die Verbindung der dort gewonnenen Datensätze verbessert. Der zweite Flug führte weit Richtung Süden. Eine der Fluglinien verlängerten wir nämlich, um den Punkt „CoFi-4“ zu erreichen, an dem in der Antarktis-Saison 2012/13 eine Eiskernbohrung stattgefunden hat. Der heutige Überflug soll bei der Auswertung der dort erlangten Proben helfen.

Wenn das Wetter es erlaubt, findet morgen der letzte Messflug der WEGAS/GEA-Kampagne statt. Nach inzwischen 36 Messflügen dieser Saison haben wir viele, wenn auch noch nicht alle, Stolpersteine bei der Bedienung der Messgeräte an Bord identifiziert. Die Diskussion über den entdeckten Krater gestaltet sich anspruchsvoll und wir sind dankbar für die tatkräftige Unterstützung aus der Heimat. Scherzhaft überlegten wir heute für nächstes Jahr Flugzeug-Gardinen anzuschaffen, um keine weiteren Krater zu entdecken.

Kommentar hinzufügen

Verwandte Artikel