Die letzte Woche an der Princess Elisabeth Station

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Am Sonntag waren Johannes und Graeme vormittags mit Polar 6 unterwegs, als Julia, Roger und Tobias am Boden aufmerksam die Wettersituation verfolgten. Während morgens noch in alle Richtungen blauer Himmel zu sehen war, zogen sehr schnell Wolken über die Landebahn der Princess Elisabeth Station. Zu Beginn unserer Zeit hier hatten wir von Alain erklärt bekommen, dass sich die Wind- und Sichtverhältnisse meist nur sehr langsam ändern, doch an diesem Tag war das Gegenteil der Fall. Während eines Messfluges ist die Funkstation am Boden besetzt, um den Piloten aktuelle Wetterinformationen durchgeben zu können. Auf Grundlage der von Roger übermittelten Informationen überlegten die Piloten nach Novo auszuweichen, doch dann wurden die Sichtverhältnisse am Boden wieder schnell besser. Tobias, der während der letzen 20 Minuten vor Landung am Funkgerät saß, musste zweimal Windrichtung und -stärke korrigieren. Da es nach Sichtung der Satellitenbilder schwer vorhersehbar war, wie sich das Wetter weiter entwickeln würde, haben wir uns gegen einen zweiten Flug entschieden.

Gestern starteten wir direkt nach dem Frühstück und ohne technische Verzögerungen in die Luft in der Hoffnung, diesmal einen zweiten Flug zu schaffen. Die Mess- und Datenerfassungssyteme liefen so gut und stabil, dass Julia und Tobias kurzzeitig die Augen schließen konnten. Dies fiel den Piloten sofort auf, die beide zur Wachsamkeit ermahnten. Außerdem lief das Gravimeter nicht ganz so reibungslos, wie es den Anschein machte. In Innern befindet sich eine Probemasse, die abhängig vom örtlichen Schwerefeld unterschiedlich stark Richtung Erdmittelpunkt gezogen wird. Da die durch die Flugzeugbewegungen erzeugten Kräfte deutlich größer sind als die Änderungen des Schwerefeldes ist eine akurate Kompensation (Ausrichtung des Probentisches) erforderlich, für die vier GPS-Empfänger am Flugzeug die erforderlichen Informationen liefern. Während des gestrigen Fluges bewegte sich die Probemasse im Gravimeter stärker als üblich, wodurch eine mehrstündige Kalibration erforderlich wurde und wir keinen zweiten Messflug durchführen konnten.

Heute Morgen hatten wir erneut den Vorsatz zwei Messflüge durchzuführen. Denn aller guten Dinge sind drei, doch leider zwangen uns diesmal wieder die Wolken zum Abwarten. Wenn wir auch in den nächsten Tagen jeweils einmal abheben können, haben wir am Wochenende die Messdaten der aktuell geplanten WEGAS/GEA-Flüge „im Kasten“. Mit jedem zusätzlichen Flug, gewinnen wir jedoch zeitliche Flexibilität und werden durch schlechtes Wetter nicht in unserem Zeitplan zurückgeworfen, der es vorsieht spätestens am Montag die Princes Elisabeth Station zu verlassen.

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