Zwei Tage schlechtes Wetter

Schlechtes Wetter …

Gestern hatten wir geplant zur Princess Elizabeth Station zu fliegen, doch bereits in der Nacht zuvor kamen die Wolken immer tiefer und der Wind nahm zu. Laut Wetterbericht, der täglich von einem an der deutschen Neumayer III-Station arbeitendem Meteorologen für unser Gebiet der Antarktis erstellt wird, befindet sich nördlich vom Novo Runway ein Sturm, der sich nur langsam wegbewegt. Aufgrund des starken Windes sind derzeit weder Flugzeug-Starts noch Landungen möglich.

Trotz der widrigen Bedingungen ist es gelungen den vorderen Magnetiksensor am Flugzeug Polar 6 neu auszurichten. Daneben ist nun Zeit, um Probleme mit der zentralen Datenerfassung bzw. der Kommunikation der Geräte untereinander, die während des Testflugs bemerkt wurden, näher zu untersuchen. Jedes Messgerät im Flugzeug wird über einen eigenen Computer gesteuert und zusammen mit den Datenerfassungssytemen stellt die technische Installation im Flugzeug ein komplexes Netzwerk dar. Von großer Bedeutung ist es, den Verlust von während des Fluges aufgezeichneten Messdaten zu vermeiden.

Der Wind, der sich teilweise mit Schneefall mischt, führt dazu, dass sich die 200 Meter von den Wohncontainern zum am Boden stehenden Flugzeug deutlich weiter anfühlen als zuvor und das Flugzeug zu schaukeln beginnt. Im Inneren von Polar 6 ist bereits ein Großteil der in den nächsten Wochen benötigen Fracht und technischen Ersatzteile verstaut.

Auch in den Wohncontainern bereiten wir uns auf die nächsten Flüge vor. Zum einen gilt es anhand von bereits erfolgten Messungen des Erdmagnetfeldes rund um die Princess Elizabeth Station ein geeignetes (magnetisch gleichmäßgies) Gebiet für den Magnetik-Kompensationsflug zu bestimmen. Andererseits werden Franziska und Veit Ende der Woche zurück nach Deutschland reisen und zahlreiche Informationen/Erfahrungen, die beide während der letzten Wochen gesammelt haben, müssen vorher weitergegeben werden.

Einen Großteil des Tages verbringen wir derzeit am Schreibtisch u.a. mit dem Lesen von Bedienungsanleitungen oder der Auswertung der während des Testfluges aufgenommenen Daten. Da auch die anderen Arbeiten am Novo Runway wetterbedingt überwiegend in den Containern stattfinden, ist der Ansturm auf die beiden für Internetzugang eingerichteten Rechner in der „Funkbude“ spürbar größer geworden. Der bevorstehende Flug der Iljushin nach Kapstadt stellt die letzte Möglichkeit für Antarktis-Bewohner dar, um rechtzeitig zu Weihnachten zurück bei ihrem Familien zu sein. Alle, die diese sehr nachgefragte Möglichkeit nicht nutzen, können sich zumindest damit trösten, dass sie garantiert weiße Weihnachten erleben werden.

(tb)

Leser:innenkommentare (1)

  1. Elke Ebeling

    Hoffentlich wird das Wetter bald besser! Auf weiße Weihnachten werden wir wohl leider mal wieder verzichten müssen! Viele Grüße und viele erfolgreiche Messungen!

Kommentar hinzufügen

Verwandte Artikel