Flug für Flug – Hintergrund der WEGAS/GEA-Kampagne

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Mit inzwischen zwei Flügen wurde begonnen, ein Flugmuster östlich der Princess Elisabeth Station abzufliegen. Diese Flüge sind den Forschungsprogrammen WEGAS und GEA zugeordnet, welche die Beteiligung des AWI und der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) widerspiegeln. Wissenschaftler an beiden Einrichtungen sind bestrebt,  verschiedene geologische Provinzen des Dronning Maud Land, dem Afrika zugewandten Teil der Antarktis, anhand ihrer Gesteine und physikalischen Parameter zu identifizieren. Aktuell geht es darum, eine Grenze zwischen dem Sør-Rondane-Terrain (direkte Umgebung der Princess Elisabeth Station) und der Lützow-Holm-Bucht zu ziehen. Durch geophysikalische Messungen aus der Luft kombiniert mit Probensammlung am Boden ist es möglich, die geodynamische Entwicklung besser zu rekonstruieren.

Das heutige Dronning Maud Land erlebte verschiedene Gebirgsbildungen und war vor etwa 180 Millionen Jahren Teil des Kontinentes Gondwana und somit mit dem heutigen Afrika, Indien und Australien verbunden, bevor diese auseinanderbrachen und massiver Vulkanismus entlang der Ränder einsetzte. Die von diesen tektonischen Ereignisse erzeugten geologischen Provinzen sollen während der aktuellen Flugkampagne südlich und östlich der Sør-Rondane-Berge näher untersucht werden. Dafür werden mit den Messgeräten an Bord von Polar 6 das Magnet- und Gravitationsfeld und die Eisdicken kartiert. Nachdem gestern Graeme und Johannes zu uns gestoßen sind und wir uns von Franziska und Veit verabschiedet haben, starten wir heute Nachmittag zum nächsten Messflug. Dieser wird uns deutlich weiter nach Norden führen als die beiden vorherigen, da das Eisdickenradar einen elektrischen Defekt aufweist, der vollständig behoben werden muss, bevor das System wieder in Betrieb genommen werden kann. (tb)

 

Das Foto zeigt die belgische Princess Elisabeth Station. Foto: Alfred-Wegener-Institut

 

 

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