Vom Schulausflug zum Mitarbeiter: „GSI blieb mir im Kopf“

Andreas Schroer kam als Schüler zu GSI und bewarb sich einige Jahre später sofort, als es ein zu ihm passendes Job-Angebot gab. Foto: G. Otto/GSI
Andreas Schroer kam als Schüler zu GSI und bewarb sich einige Jahre später sofort, als es ein zu ihm passendes Job-Angebot gab. Foto: G. Otto/GSI

Jedes Jahr im November besuchen 300 Schülerinnen und Schüler aus der Region GSI und FAIR zu Saturday Morning Physics. Manche von ihnen kehren ein paar Jahre später als Mitarbeiter zurück. So zum Beispiel auch Andreas Schroer (30). Er ist IT-Spezialist bei GSI.

Andreas, du warst zum ersten Mal als Teilnehmer von Saturday Morning Physics bei GSI und arbeitest heute hier, wie hängt das zusammen?

2005 meldete mein Physik-Lehrer an der Darmstädter Bertolt-Brecht-Schule uns zu Saturday Morning Physics an. Der Ausflug zu GSI und FAIR hat damals großen Eindruck auf mich gemacht. Ich kann mich noch gut an den Rundgang erinnern: am Linearbeschleuniger UNILAC vorbei, durch die Targethalle, zu den Detektoren. Die großen Geräte fand ich faszinierend. Und auch die Vorstellung, dass 100 Leute hier zusammen an einem großen Experiment arbeiten! Wir begegneten auf unserem Rundgang auch einem GSI-Mitarbeiter, ein typischer Wissenschaftler: völlig vertieft in seine Gedanken und etwas weltfremd, und mir dadurch einfach sympathisch! Der Eindruck von GSI hielt so lange an, dass ich mich sofort bewarb, als sieben Jahre später eine zu mir passende Stelle ausgeschrieben wurde.

Hast du nach der Schule Informatik mit dem Ziel studiert bei GSI zu arbeiten?

Nein, so direkt war mein Weg hierher nicht. Ich habe zunächst angefangen Physik an der TU Darmstadt zu studieren, mich dann aber mehr für Informatik interessiert. Denn schließlich steckt hinter den Detektoren und Messsystemen eine Menge Programmierung. Da ich eher praktisch veranlagt bin, habe ich vom Studium zu einer Ausbildung als Fachinformatiker gewechselt. Und anschließend bei verschiedenen Software-Unternehmen gearbeitet. Als ich dann die Stellenanzeige bei GSI sah, habe ich mich sofort beworben, irgendwie hatte ich das die ganze Zeit im Hinterkopf behalten.

Die Bewerbung war erfolgreich! Was sind heute deine Aufgaben bei GSI?

Ich bin IT-Spezialist im Bereich Human Resources. Ich betreue die technischen Systeme über die das Personal Management läuft, darunter fallen zum Beispiel das Zeiterfassungssystem und die Schnittstellen zwischen verschiedenen Datenbanken und Systemen sowie die Entwicklung von spezifischen Software-Programmen für die Personalabteilung.

Was schätzt du bei GSI als Arbeitnehmer besonders?

Einerseits die Tatsache, dass GSI ein Forschungsinstitut und kein Wirtschaftsunternehmen ist. Das spürt man an der Arbeitsatmosphäre. Ich erlebe hier viel mehr Freundlichkeit und Höflichkeit, als in vorherigen Jobs. Dort wurde das manchmal eher geheuchelt oder sogar als Zeichen von Schwäche gewertet. Hier bei GSI spürt man noch mehr Menschlichkeit, sowohl mit ihren Vor- als auch Nachteilen. Für die Offenheit und Unvoreingenommenheit der Leute hier spricht auch, dass ich den Job bekam, obwohl ich mit langen Dreadlocks zum Vorstellungsgespräch kam (lacht).

Was könnte sich hier bei GSI noch verbessern?

Ich wünsche mir einen intensiveren Austausch unter den Generationen der GSI-Mitarbeiter. GSI wurde in den 70er Jahren von herausragenden Wissenschaftlern gegründet, von denen auch heute noch manche regelmäßig hier zu Besuch sind, um die Forschung zu verfolgen. Die junge Generation hat neue Ideen, die ältere kann durch ihre Erfahrung sehr wichtige Beiträge liefern. Beides zusammen ergibt die beste Grundlage für die Forschung, denke ich.

Leser:innenkommentare (1)

  1. Klaus Stallmann

    Ein sehr schöner Zugang zu den Mitarbeitern. Ein authentischer Einblick ist für einen potenziellen Mitarbeiter immer die beste Art und Weise, sich über ein Unternehmen zu informieren, weil er einfach sehr schön die Menschen hinter einem Unternehmen und wie sie miteinander umgehen, zeigt. Man könnte den Bewerbungsprozess vor allem mit kurzen Videos für beide Seiten erleichtern. GSI präsentiert die Stelle und auch die Jobkandidaten können sich so auf ausgeschriebene Stellen bewerben. Eine authentische Video-Bewerbung gibt einen deutlich tieferen Einblick in die Persönlichkeit des Bewerbers. Warum viel Zeit und Geld in den Auswahlprozess stecken? FITMACHEN FÜR FAIR 2022!

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