„Spektrum der Wissenschaft„-Noch-Chefredakteur Carsten Könneker hat im Tagesspiegel einen lesenswerten Artikel zur Social-Media-Wissenschaftskommunikation veröffentlicht. Darin geht er insbesondere auf die Tatsache ein, dass die Social-Media-Nutzung unter deutschen Forscher:innen geriner ist als unter ihren Kolleg*innen aus den USA und Asien. Er fordert aber deutsche Forschende auf, auch und gerade Social Media zu nutzen, um die Bürger_innen über ihre Forschung zu informieren. Eine solche direkte Kommunikation könne mehr Vertrauen und Akzeptanz schaffen als die Organisationskommunikation der Wissenschaftsinstitutionen.
Carsten schreibt und ich plus-einse jedes Wort: „Wir brauchen daher mehr Stimmen, mehr Gesichter aus der Forschung, die in Social Media ihre Methoden veranschaulichen, die eigenen Motive und Ziele erläutern und offen die Leerstellen des Wissens benennen. Derlei Kommunikation schafft Vertrauen; Feuerwerke von Erfolgsmeldungen und Inaussichtstellungen tun das nicht. Evidenzbasiertes Argumentieren, logisches Schlussfolgern, Faktentreue, Quellenkritik werden täglich in den sozialen Medien preisgegeben. Die Wissenschaft darf dieses Feld nicht anderen überlassen.“ +1
Videos des Monats
Lorraine Daston sagt: Die Wissenschaft ist in der größten Krise seit dem Buchdruck.
Video: DCTP
Video: Science Slam Deutschland
Vertrauensbildende Maßnahme: Wie kurzgesagt-Videos entstehen
Video: kurzgesagt
Wissenschafts-Musikvideo des Monats:
Video: HTW Saar
Die fliegende Sternwarte SOFIA kann im Gegensatz zu bodengebundenen Sternwarten auch astronomische Ereignisse beobachten, die nur an ausgewählten Ort der Erde für kurze Zeit zu sehen sind. Vor einigen Jahren hatte sie über dem Pazifik den Sternenschatten des Plutos erwischt, als diese für einige Sekunden zwischen der Erde und einem weit entfernten Stern hinweg zog und so ganz kurz einen Schatten des Sternenlichts auf die Erde warf. Daraus konnten Weltraum-Forscher’innen Aussagen über die Atmosphäre des Pluto ableiten. Das aktuelle Video zeigt nun die SOFIA-Mission auf der Jagd nach einem Schattenwurf eines entfernten Sterns durch den Saturn-Mond Titan.
Video: ABC Science
Tweets des Monats
Im Kot von Seeleoparden fanden Forscher_innen einen USB-Stick. Wie ein Tweet half, seine Besitzerin ausfindig zu machen.
Was kommt raus, wenn eine vierte Klasse in den USA mal eine Schulstunde lang alle Handy-Notifications aufzählt?
Kurz verlinkt
- Schön zusammengefasst: Was das Problem mit der EU-Urheberrechtsreform für die Internet-Nutzung ist und wie hierzu kommuniziert wird. (Update nach der Verabschiedung der Richtlinie: Hier eine lesenswerte Zusammenfassung.)
- Eine Entschuld1gung der „Sche1sstyp“-Kampagne
- Gute Nachricht: Amazon-Prime entfernt Anti-Impf-Videos von seiner Plattform.
- YouTube verantwortlich für Verbreitung von Flat-Earth-Bewegung
- Interview zu den Herausforderungen der Klima-Kommunikation
Zum Schluss zur Frage, ob Schüler*innen nur wegen des Schwänzens demonstrieren:
https://www.instagram.com/fridaysforfuture.kn/p/BvHF5ecl0rM/
Die Augenspiegel-Kolumne
Die Kolumne „Augenspiegel – Webfundstücke rund um die Wissenschaft“ erscheint seit Februar 2014 (mittlerweile nur noch etwa alle vier Wochen freitags) im Blogportal der Helmholtz-Gemeinschaft. Darin stellt Henning Krause, Social Media Manager in der Helmholtz-Geschäftsstelle, Internetfundstücke aus dem Web 1.0 und dem Web 2.0 vor, die zeigen, wie sich der gesellschaftliche Diskurs um Wissenschaft im Internet abspielt: neue Kommunikationsformen, neue Technologien und Kommunikationskulturen. Bei dieser Kuratierung spielen Blogs, Apps, Facebook, Youtube und Twitter eine Rolle – anderseits auch Internet-Meme, Shitstorms und virale Videos. Etwas ähnliches macht auch das Panoptikum auf Wissenschaftskommunikation.de
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