Maximale Vielfalt! Texte von den Sommerstudis

Die Sommerstudierenden am HZB, 2018. Bild: HZB

Im Juli und August forschen rund 20 junge Leute aus der ganzen Welt am Helmholtz-Zentrum Berlin. Dabei haben sie auch gebloggt. Die Ergebnisse sind so vielfältig wie die Studierenden selbst – von trockenen Abhandlungen über fast literarische Essays bis hin zu richtig spannenden Texten, nach denen man am liebsten weiterdiskutieren möchte! Warum lohnt sich das Schreiben und Bloggen? Ein paar Argumente und Lesetipps finden Sie hier:

Viele Naturwissenschaftlerinnen und Naturwissenschaftler tun sich schwer mit dem Schreiben. Im Studium brauchen sie es kaum, daher haben sie keinerlei Übung damit –  und später, wenn sie ihre Resultate zusammenfassen, müssen sie sich an die vorgegebenen Strukturen halten. Wissenschaftliche Veröffentlichungen haben in der Regel ein klares Schema.

Viele wissenschaftliche Artikel finden jedoch nur eine Handvoll Leser. Wem das ausreicht, der darf hier gerne aufhören weiterzulesen.

Schreiben lernen – das geht.

Allen anderen empfehle ich, das Schreiben zu üben. Tatsächlich, das geht! Auch wenn man Schreiben schon in der Grundschule gelernt hat, lohnt es sich, zu üben. Das bedeutet: Arbeiten am Text. Ein Text ist nie im ersten Anlauf fertig. Es lohnt sich, Texte einmal, zweimal, dreimal zu überarbeiten und zu verbessern. Damit meine ich nicht nur Rechtschreibung und Zeichensetzung (die natürlich auch stimmen müssen), sondern vor allem Aufbau und Inhalt!

Die richtigen Fragen

Dafür ist es sehr hilfreich, sich vorab ein paar Fragen zu stellen: Für wen schreibe ich eigentlich? Was könnte diese Leser an meinem Thema interessieren? Warum finde ich mein Thema wichtig? Und wie kann ich dies so verpacken, dass es beim Leser ankommt?

Der Blog als Spielwiese

Deshalb regen wir die Sommerstudierenden am HZB dazu an, bei uns zu bloggen. Die jungen Leute aus Ägypten, Italien, Kanada, Russland oder anderen Ländern arbeiten über den Sommer in einem wissenschaftlichen HZB-Team mit, meist sind dies ihre ersten Schritte in die Forschung. Zu Beginn haben alle eine eintägige Schreibwerkstatt besucht,Texte verfasst, diskutiert und ein wenig journalistisches Handwerkszeug kennen gelernt. Im HZB-Blog schreiben sie, was sie erleben und kommentieren auch die Blogbeiträge der anderen. Dieser Austausch ist überhaupt nicht selbstverständlich.

Die besten Texte: eine schwierige Entscheidung

Entstanden sind so einige Texte von erstaunlicher Qualität. Man möchte mehr erfahren, wenn Ilyas vorstellt, wie ein Bienenschwarm zum besten Futterplatz findet und wie ein ähnlicher Prozess heute beim Optimieren hilft. Oder wenn Nikki in einem klugen Text ihr erstes Erstaunen darüber beschreibt, dass es in der Forschung keine fertigen Lösungen gibt. Ekaterina startet mit einem brennenden Laptop auf den Knien und leitet elegant auf Materialien über, die Wärme wieder in Elektrizität verwandeln. Und Francisco taucht mit dem Leser in die fantastischen Visionen von Jules Verne ein und zeigt, wie ein Teil dieser Visionen heute Realität wird. Auch viele andere Beiträge sind lesenswert. Machen Sie sich selbst ein Bild und schauen Sie mal rein in unseren Sommerstudierendenblog.

Und was bringt das alles?

Doch lohnt es sich, Zeit zu investieren, um Texte zu schreiben, die andere mit Gewinn und Freude lesen? Das muss jeder selbst entscheiden. Ich meine ja: Auch wenn man später Fördergelder beantragt, sollte man in der Lage sein, überzeugend zu beschreiben, warum das Forschungsprojekt wichtig ist. Und zwar so, dass auch Fachfremde, zum Beispiel Politikerinnen, Juristen oder Managerinnen dies begreifen können.

Mehr Klarheit und …

Es gibt sogar noch gewichtigere Gründe: Schreiben klärt die eigenen Gedanken! Zumindest, wenn man sich die Zeit nimmt, Texte zu überarbeiten, sie anzureichern, zu entschlacken, an ihnen zu feilen, vielleicht auch noch neue Ideen aufzunehmen, die in der Überarbeitung entstanden sind. In einem sehr persönlichen Essay in Nature beschreibt die Biologin Amanda Niehaus, was ihr das kreative Schreiben bringt: Neue Ideen für ihre Forschung.

 

PS: Für diejenigen, die nun wirklich Lust bekommen, mehr über kreatives Schreiben zu erfahren, empfehle ich ein Interview mit der weltberühmten Schreiblehrerin Julia Cameron.

Fatma fragt zum Beispiel, was diese pfeifenden „Glocken“ auf dem Campus Wannsee machen. https://energymaterials.hzbblog.de/whats-that-whistling-sound-on-campus-wannsee

 

 

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