Klar Soweit? No.55 – Coole Plagegeister?

Helmholtz Wissenschaftscomic Biologie Ökologie Wespen Insekten Vespula vulgaris Hornissen
Klar Soweit? No.55 | Bild: Veronika Mischitz/Helmholtz-Gemeinschaft

Herzlich willkommen zur 55. Ausgabe von Klar Soweit? – dem Helmholtz-Wissenschaftscomic. Wespen dürften momentan die Unbeliebtheit-Skala für heimische Plagegeister anführen – ganz knapp vor Zecken, Stechmücken, Spinnen und Nacktschnecken. Die braucht doch sowieso kein Mensch. Oder vielleicht doch? Von den vielen Wespenarten, die bei uns heimisch sind, treten zwei ganz besonders aufdringlich in Erscheinung: die deutsche Wespe und die gemeine Wespe. Die bauen ihre Nester gerne in geschlossenen Räumen in unserer Nähe. Und sie haben großen Appetit auf Leckereien, die wir im Sommer selber gerne genießen: Eis, Kuchen, Limonade, aber auch Würstchen, Schinken oder Grillfleisch. Nichts ist vor den gelb-schwarzen Plagegeistern sicher. Weil sie dabei nicht gerade zimperlich unterwegs sind, gibt es häufiger „Eskalationen“. Beliebter werden sie dadurch leider nicht. Aber was ist wirklich dran am Bild von der grundlos zustechenden Aggro-Wespe?

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Helmholtz-Wissenschaftscomic No.55 | Bilder: Veronika Mischitz | Helmholtz-Gemeinschaft, CC-BY-ND 4.0

Wespenvölker dürfen nicht eigenverantwortlich vernichtet werden. Haben sich Wespen dort eingenistet, wo eine akute Gefahr für Menschen besteht, muss das Volk umgesiedelt werden. Nur dann, wenn es gar nicht anders machbar ist, wird ein Fachmann ein komplettes Volk abtöten. Für uns heißt es also tatsächlich: Leben und leben lassen. Ja, das nervt. Aber obwohl Wespen tatsächlich unfassbar aufdringlich sind, sind sie doch erst mal alles andere als grundlos aggressiv. Don’t panic. Mit langsamen, stetigen Bewegungen lassen sie sich ganz gut auf Abstand halten. Hektische Bewegungen und Pusten sollte man dagegen lieber vermeiden – ebenso wie die Nähe von Wespennestern. Alarmierte Wespen verlieren außerdem ziemlich schnell das Interesse, wenn sie keine Bewegung in ihrer Umgebung mehr wahrnehmen können.

 

Quellen und weiterführende Links

 

Über den Comic

Der Helmholtz-Wissenschaftscomic „Klar Soweit?“ erscheint einmal im Monat in den Helmholtz Blogs. Die Zeichnungen von Veronika Mischitz, aka Frau Kirschvogel, stellen Themen des aktuellen Diskurses um die Wissenschaft und Forschung dar – mal kommentierend, mal witzig, mal erzählend, mal erklärend. Die Creative Commons-Lizenz, unter der die Comics stehen, ermöglicht das Teilen und Weiterverwenden der Zeichnungen, solange Urheber und Lizenz genannt werden. Wir freuen uns über eine angeregte Diskussion in den Kommentaren unter den einzelnen Comics. „Klar soweit?“ ist auf der Comic-Seite www.helmholtz.de/comic zu finden und als RSS-Feed abonnierbar.

Leser:innenkommentare (10)

  1. Henning Krause

    Also ich persönlich halte den Satz „Mit langsamen, stetigen Bewegungen lassen sie sich ganz gut auf Abstand halten.“ für kompletten Bullshit. Ich habe dieses Wochenende mit den Kindern draußen eine Pommes gegessen (ja!) und hatte dann wegen vier/fünf Wespen ein heulendes Kind auf dem Schoß und ein verängstigtes Kind neben mir. Und war ohne Scheiß drei Minuten am Stück mit „mit langsamen, stetigen Bewegungen“ beschäftigt, bevor ich die nächste wespenlose (aber kalte!) Pommes in den Mund bekam. Dann haben wir es abgebrochen und ich zwei heulende Kinder nach Hause gefahren, wo es dann Toast gab. Fuck the fucking Wespen!

    1. Michael

      Mein Leben mit Wespen ist um den Faktor 100 entspannter geworden, als ich mit dem Gefuchtel aufgehört habe. Aus der Wohnung bekomme ich sie inzwischen routiniert durch gezieltes Öffnen und Schließen von Türen und Fenster und „den Weg Zeigen“. Beim Essen draußen hilft es, süße Getränke abzudecken. Solange die Wespe noch alleine ist, gelingt auch oft das vorübergehende Einsperren (z.B. unter einem Glas).

      Ich kann aber Henning auch gut verstehen: Kinder können das alles wahrscheinlich noch nicht verstehen, und finden Wespen in ihrer Umgebung und an ihrem Essen einfach schlimm. Dann hat man als Mensch – ausnahmsweise! – einfach verloren und muss das Feld räumen.

      1. Henning Krause

        Noch so ein Wespen-Versteher! Über das Weniger-Gefuchtel- und Getränke-Abdecken-Level bin ich echt lange hinaus. Ich mache mal ein Video davon, wie all diese gut gemeinten Tipps gegen unserer Berliner Gartenwespen einen feuchten Kehrricht helfen. Glaubt mir ja sonst keiner.

        1. Henning Krause

          Lieber Henning Krause. Bitte achten Sie auf Ihren Diskussionston hier! Es geht doch nur um Wespen.

          1. Frau Kirschvogel

            :D

      2. Frau Kirschvogel

        Ich glaube es ist gerade die Erkenntnis aus deinem letzten Satz, die den meisten Menschen sauer aufstoßen dürfte.

      3. Frau Kirschvogel

        Bei uns klappt das auch gut. Toitoittoi. Aber probier mal das Einsprühen mit einer Lösung aus ätherischen Ölen (Zitrusfrüchte, Minze oder Lavendel funktionieren besonders gut). Das katapultiert deine Technik um Lichtjahre nach vorne!

    2. Frau Kirschvogel

      Badische Wespen sind wohl entspannter unterwegs? Keine Ahnung. Was allerdings in der letzen Woche ganz fantastisch funktioniert hat war, die Tiere (vorsichtig!) mit einer wässrig-alkoholischen Lösung von ätherischen Ölen zu besprühen (Minze, Lavendel oder Zitronenschale). So schnell habe ich noch keine Wespe fluchtartig meine Küche verlassen sehen. Vielleicht hilft’s?

  2. Jens

    So von wegen Kinder. Meiner (7) war neulich auf einer Geburtstagsfeier mit Buffet draußen. 10 Kinder, 500 Wespen. Ich hab‘ mich verkrümelt, musste ihn ja nur hinbringen, die Kinder hatten Spaß. Haben mit süßen Getränken experimentiert, ob sie die Wespen weglocken können. Haben es geschafft, den Kuchen aus den Horden von Wespen herauszufummeln. Sind barfuß über den Rasen gerannt. Kein Stich, nix verschluckt. „Nur die Fleischbällchen, da sind wir nicht rangekommen“, war die einzige Beschwerde. Ich glaube nicht, dass ich jemals so cool zu Wespen werden kann. Alles wohl ’ne Übungssache.

    1. Frau Kirschvogel

      Meine sind da auch total entspannt. Obwohl sie beide schon gestochen worden sind. Ich selbst bekomme – allem Hintergrundwissen zum Trotz – immer noch Gänsehaut, wenn sich gleich mehrere Wespen in meine Nähe verirren. Aber es wird besser.

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