Klar Soweit No.38 – Stolz und Vorurteil

Helmholtz Wissenschaftscomic Vorurteile Neurobiologie Psychologie
Klar Soweit? No.38 | Bild: Veronika Mischitz/Helmholtz-Gemeinschaft

Herzlich willkommen zur 38. Ausgabe von Klar Soweit? – dem Helmholtz-Wissenschaftscomic. Vorurteile haben wir alle: eine Frau mit Kopftuch, ein dunkelhäutiger Mann, eine gestresste Mutter mit vier Kindern, … Wir sortieren sie blitzschnell in vorgefasste Kategorien ein und richten unser Handeln danach aus. Diese automatische Vorverurteilung ist überlebensnotwendig, damit wir in der stetig auf uns einprasselnden Informationsflut handlungsfähig bleiben. Problematisch wird es, wenn den Kategorien Eigenschaften zugeschrieben werden und Vorurteile in Kombination mit Hass, Angst und Aggression unser Handeln maßgeblich bestimmen. Wo aber verläuft die Grenze? Und haben wir überhaupt eine Chance, unsere Vorurteile aktiv abzubauen?

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Klar Soweit 38

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Helmholtz-Wissenschaftscomic No.38 | Bilder: Veronika Mischitz | Helmholtz-Gemeinschaft, CC-BY-ND 4.0

Wer sich mit seinen eigenen Vorurteilen auseinandersetzten möchte, dem kann ich den implizierten Assoziationstest tatsächlich sehr empfehlen. Er wird verwendet, um die Stärke der Assoziationen zwischen einzelnen Elementen des Gedächtnisses zu messen. Der Test wird am Rechner durchgeführt. Es gibt eine Vielzahl an Kategorien, aus denen man wählen kann. Gemessen wird dabei die Reaktionszeit auf bestimmte Kombinationen (zum Beispiel Hautfarbe und gute beziehungsweise schlechte Eigenschaften) und die Anzahl der Fehler. Dabei geht man davon aus, dass auf assoziierte Konzepte (helle Haut und gute Eigenschaften, Frauen und Familie, hohes Alter und negative Eigenschaften…) schneller und leichter reagiert werden kann. Unterm Strich kann der Test zeigen, ob und wie ausgeprägt man eine bestimmte Gruppe bevorzugt. Sehr spannend.

Ein wenig weiterführende Literatur haben wir natürlich auch noch zusammengetragen:

Über den Comic

Der Helmholtz-Wissenschaftscomic „Klar Soweit?“ erscheint einmal im Monat in den Helmholtz Blogs. Die Zeichnungen von Veronika Mischitz, aka Frau Kirschvogel, stellen Themen des aktuellen Diskurses um die Wissenschaft und Forschung dar – mal kommentierend, mal witzig, mal erzählend, mal erklärend. Die Creative Commons-Lizenz, unter der die Comics stehen, ermöglicht das Teilen und Weiterverwenden der Zeichnungen, solange Urheber und Lizenz genannt werden. Wir freuen uns über eine angeregte Diskussion in den Kommentaren unter den einzelnen Comics. „Klar soweit?“ ist auf der Comic-Seite www.helmholtz.de/comic zu finden und als RSS-Feed abonnierbar.

Leser:innenkommentare (3)

  1. Psiram » Psirama – Der Psiram-Wochenrückblick (KW13, 2017)

    […] Augenspiegel (Helmholtz-Gemeinschaft: Klar Soweit No.38 – Stolz und Vorurteil […]

  2. Joachim

    Ich hoffe, dass das Abbauen von Vorurteilen im Erwachsenenalter nicht gar so schwer ist, wie im Comic angedeutet. Angesichts der gesellschaftlichen Entwicklung und dem neuen politischen Antagonismus zwischen rückwärtsgewandtem Populismus und einer toleranten und liberalen Politik, ist das verwandeln von Vorurteilen schließlich wichtiger denn je! Ich denke der echte Kontakt mit Menschen anderer Herkunft oder Kultur kann auch in späteren Jahren noch große Wirkung erzielen. Auch der Austausch während Schule, Freiwilligendienst oder Studium erweitert den Horizont. Für die Kinder von heute wird es (hoffentlich) ganz normal sein mit weniger Vorurteilen groß zu werden, weil sie schon in jungem Alter mit vielen verschiedenen Kulturen in Kontakt kommen.

  3. Wissenschaftskommunikation in Comic-Form – ein Werkstattbericht – Augenspiegel

    […] eines Kühlschranks, No. 35 über Probleme, sicher auf dem Mars zu landen, No. 38 über Vorurteile, No, 44 über unser Bundestagswahlsystem (vielleicht dieses Jahr nochmal rausholen!), No. 49 im […]

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