Augenspiegel 10-17: Lieber Astrophysikerin als Prinzessin

Infografik zur Radiosonden-Langzeitreihe an der deutsch-französischen Arktis-Forschungsstation AWIPEV in Ny-Ålesund, Spitzbergen. Bild: Alfred-Wegener-Institut/Martin Künsting CC-BY 4.0
Infografik zur Radiosonden-Langzeitreihe an der deutsch-französischen Arktis-Forschungsstation AWIPEV in Ny-Ålesund, Spitzbergen. Bild: Alfred-Wegener-Institut/Martin Künsting, CC-BY 4.0

Eine schöne Infografik zur Klimaerwärmung der Arktis gibt es nun unter Creative Commons-Lizenz vom AWI: Die Zeichnung zeigt die Erwärmung der Atmosphäre in verschiedenen Höhen über Spitzbergen über den Verlauf der letzten 14 Jahren. Die Grafik kann dank der offenen Lizenz kostenlos weitergenutzt werden, solange die Urheber genannt und die Lizenz verlinkt werden. Und damit herzlich willkommen zur Augenspiegel-Kolumne.

Tweets der Woche

Gutes Statement zum Weltfrauentag:

https://twitter.com/veitdengler/status/839367301363302400

Beim DESY hat scheinbar jemand den Speichern-Button der Office-Software in einem 3D-Drucker repliziert!

Hard Rock goes Science:

Ein ärztlicher Hinweis mit ungeahnten Folgen für die Techniker-Krankenkasse:

Blick in die Blogs

Vernetzung deutscher Wissenschaftsblogs. Bild: Jonas Kaiser and Benedikt Fecher
Vernetzung deutscher Wissenschaftsblogs. Bild: Jonas Kaiser und Benedikt Fecher

Wie sind die deutschen Wissenschaftsblogs miteinander vernetzt? Eine spannende Analyse von Jonas Kaiser und Benedikt Fecher.

Nachtrag zum Hinweis im letzten Augenspiegel: Die Meeresforscher*innen an Bord der Forschungsschiffes Maria S. Merian haben weiter Zuschauerfragen im Video beantwortet. Die Videos gibt es gesammelt im Nachgefragt-Blog drüben bei den SciLogs.

Raumfahrt-Bloggerin Ute Gerhardt schreibt (ebenfalls in den SciLogs) über die Kampagne Die Astronautin. Dieses Astronautinnen-Casting hatte die Bremer Unternehmerin Claudia Kessler gestartet, um die erste deutsche Astronautin auszuwählen und auf die Internationale Raumstation zu bringen. Erstaunlich dass dies außerhalb des regulären Ausschreibungsprozesses der Europäischen Weltraumorganisation ESA stattfindet, so Ute Gerhardt. Sie kritisiert auch, dass die Finanzierung für die Ausbildung nun per Crowdfunding eingesammelt werden soll. Vollkommen offen scheint auch noch die Frage, woher das Geld für den Raketenstart einer deutschen Astronautin außerhalb des regulären ESA-Astronauten*innen-Programms kommen soll – und da handelt es sich um zweistellige Millionenbeträge.

Viel Lärm um nichts also? Naja, vielleicht bekommt die Raumfahrt mit dieser Kampagne ja auch etwas mehr öffentliche Sichtbarkeit, welch spannende Jobs es – auch für Frauen – im Raumfahrtbereich auch am Boden gibt. Solche Jobs besetzt im Übrigen im Auftrag der ESA auch das Bremer Dienstleistungsunternehmen von Claudia Kessler. Nachdem Matthias Maurer erst Anfang dieses Jahres als neues Mitglied ins europäische Astronautenkorps aufgenommen wurde, stellt sich mir ohnehin die Frage, ob Deutschland die Europäer mit deutschem Akzent neben Alexander Gerst noch eine dritte Person stellen dürfte(n).

Videos der Woche

Die beiden ersten hier ausgewählten Videos drehen sich ums Wasser: Wasser auf dem Mond und interessante Wassertropfen-Phänomene in Superzeitlupe (mit einem Astronauten) – und im dritten Video geht es darum, warum Menschen auf Fake News reinfallen.

Video: Veritasium

Video: SmarterEveryDay

Video: SchönSchlau

Wissenschaftskommunikation …

… für Jogger*innen: Nein, hier geht es ausnahmsweise mal nicht um das Podcasthören beim Joggen, sondern um eine Sport-App: Heute startet die British Science Week und in dieser Woche kann man als Joggender eine neue App benutzen, die einem das Sonnensystem näher bringt. Auf einem 10-Kilometer-Lauf kann die App einem maßstabsgetreu ansagen, wann man an welchem Planeten vorbei läuft, wenn das Sonnensystem auf zehn Kilometer geschrumpft wäre. Also, Laufschuhe schnüren und dann: Run the solar system – eine schöne Vermittlungsidee! Leider ist es mir beim Ausprobieren jedoch nicht gelungen, meinen dazu angelegten Account auch in der App einzutragen. (iPhone, Android)

… und deren Begriffsdefinition: Mike S. Schäfer, Professor in Zürich, stellt in einem aktuellen Debattenbeitrag sein Begriffsverständnis von Wissenschaftskommunikation dar. Fazit:  Zur Wissenschaftskommunikation als Dachbegriff zählen unter anderem auch Wissenschaftsjournalismus, interne Wissenschaftskommunikation sowie die Öffentlichkeitsarbeit von Wissenschaftsorganisationen. Dem kann ich nur zustimmen. Carsten Könnecker wirft in einem Kommentar ein, dass man Wissenschaftsjournalisten jedoch nicht als Untergruppe (und damit Mitglieder der Gruppe) der Wissenschaftskommunikatoren verstehen sollte. D’accord.

… als Konferenz: Außerdem ist das Call for Proposal für das nächste Forum Wissenschaftskommunikation gestartet. Motto: Was erreicht wen? Einreichungsfrist ist der 21. April 2017.

Die Augenspiegel-Kolumne

Die Kolumne „Augenspiegel – Webfundstücke rund um die Wissenschaft“ erscheint seit Februar 2014 etwa alle zwei Wochen freitags im Blogportal der Helmholtz-Gemeinschaft. Darin stellt Henning Krause, Social Media Manager in der Helmholtz-Geschäftsstelle, Internetfundstücke aus dem Web 1.0 und dem Web 2.0 vor, die zeigen, wie sich der gesellschaftliche Diskurs um Wissenschaft im Internet abspielt: neue Kommunikationsformen, neue Technologien und Kommunikationskulturen. Bei dieser Kuratierung spielen Blogs, Apps, Facebook, Youtube und Twitter eine Rolle – anderseits auch Internet-Meme, Shitstorms und virale Videos.

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