„Light for Change – Licht für Wandel“:

„Light for Change – Licht für Wandel“:
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Schon mal die halbe Miete: Die stimmungsvolle Beleuchtung im UNESCO-Auditorium, Paris, bei der Eröffnungsveranstaltung vom 19. – 20. Januar 2015.

Die Vereinten Nationen widmen 2015 dem Licht – und der Dunkelheit

Fast fünf Jahre haben John Dudley, Präsident der Europäischen Physikalischen Gesellschaft, und seine Mitstreiter darauf hin gearbeitet, das Thema „Licht“ bei der UNESCO zu platzieren. Nun haben sie es geschafft: Im Januar lud die UNESCO in Paris zum Auftakt des Internationalen Jahr des Lichts mit fünf Vorträgen von Nobelpreisträgern und über die nächsten Monate schließen sich weitere Veranstaltungen in Deutschland und weltweit an, die das Thema Licht in den Fokus rücken.

Das Jahr 2015 ist in der Tat perfekt gewählt, viele Entdeckungen und Durchbrüche runden  sich: 1015 veröffentlichte der arabische Gelehrte Ibn al-Haytham (latinisiert: Alhazen) sein großes Werk zur Optik, 1815 stellte Augustin-Jean Fresnel das Licht erstmals als Welle vor, 1865 schuf James Clerk Maxwell eine mathematische Beschreibung, die für Licht und elektromagnetische Felder galt, 1905 entdeckte Albert Einstein den Photoeffekt und 1915 zeigte er mit der Allgemeinen Relativitätstheorie, wie Licht sich in Raum und Zeit verhält. Das kommende Jahrhundert wird das Zeitalter der Photonik sein, mit Leuchtdioden, Glasfasern und Hochleistungslasern für viele unterschiedliche Zwecke. Dennoch leben noch immer fast eine Milliarde Menschen ohne Elektrizitätsanschluss, können nach Einbruch der Dunkelheit weder lernen noch arbeiten. Auf der anderen Seite hat die Lichterflut in den Industriestaaten durchaus auch ungünstige Auswirkungen auf die Lebensqualität und Initiativen wie „Globe at Night“ kämpfen inzwischen gegen die „Lichtverschmutzung“ durch exzessive Beleuchtung und für den Erhalt der Dunkelheit.

Das Motto der UNESCO „Licht für den Wandel“ bietet ein Forum für die ganze Spannweite des Themas: Von Initiativen kleiner NGO‘s wie der „Ein-Dollar-Brille“ oder dem „Liter Licht“ für die Erstversorgung mit Beleuchtung über die neuesten technologischen Durchbrüche bis zum Bewusstsein für den Erholungswert der Dunkelheit.Auch die Forschung mit Hilfe von modernen Lichtquellen rückt in diesem Jahr mehr als sonst in die öffentliche Wahrnehmung. Synchrotronquellen wie BESSY II sind inzwischen zum Schweizer Taschenmesser für die Forschung geworden. Inzwischen gibt es weltweit 50 Synchrotronquellen, fast alle sind auf der Webseite www.lightsources.org zu finden. „Die Liste von Nobelpreisen für Forschung mit Synchrotronstrahlung ist lang und wird in Zukunft noch länger werden“, sagte Caterina Biscari, Direktorin der Synchrotronquelle ALBA in Barcelona auf der Eröffnungsveranstaltung der UNESCO. „Nicht nur für die Physik, auch in der Wirkstoffforschung sind die modernen Synchrotronquellen heute unverzichtbar, rund 80 % der Wirkstoffforschung und nahezu jegliche Art von Materialforschung ist heute auch auf moderne Lichtquellen angewiesen“, führte sie aus.

John Dudley, Präsident der Europäischen Physikalischen Gesellschaft sieht das Jahr des Lichts als riesige Chance für die Öffentlichkeitsarbeit: „Wenn ich Menschen frage, wer für sie moderne Technologie geschaffen hat, dann denken viele an Bill Gates oder Steve Jobs. Natürlich waren die innovativ, aber Albert Einstein oder Charles Townes, der Erfinder des Lasers, haben die Grundlagen für diese Innovationen geschaffen. Wir Wissenschaftler dürfen nicht nur unter uns bleiben, wir müssen auch andere Menschen davon überzeugen, wie wichtig die Grundlagenforschung ist. Am Beispiel Licht lässt sich das hervorragend zeigen.“ Zum Beispiel mit einem Beitrag für den Wissenschaftsblog zum Internationalen Jahr des Lichts.

Lesetipp: Wie John Dudley die UN überzeugte, 2015 zum Jahr des Lichts zu machen, beschreibt die Wissenschaftsjournalistin Patricia Daukantas in der Januarausgabe 2015 von „OpticsPhotonics NEWS“

Mehr Informationen: http://www.jahr-des-lichts.de/

 

 

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Nobelpreisträger WIlliam D. Phillips spielte mit flüssigem Stickstoff und erklärte dabei das Laserkühlen, Atomuhren und das Bose-Einstein-Kondensat. Es war toll für alle, Experten wie Laien fühlten sich prima unterhalten. Das haben nicht alle Nobelpreisträger so gut hinbekommen.

 

Leser:innenkommentare (2)

  1. photonblog.de » Blog Archive » “Light for Change – Licht für Wandel”: – Augenspiegel

    […] “Light for Change – Licht für Wandel”: – Augenspiegel. […]

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