Diese Woche kam Indiens erste Marssonde am roten Planeten an und bog erfolgreich in die geplante Umlaufbahn ein. Die Jubelbilder aus den Raumfahrt-Kontrollräumen der NASA sind wir bei solchen Missionsmeilensteinen gewöhnt: Wissenschaftler und Ingenieure in (meist blauen) Poloshirts mit dem entsprechenden Missionslogo liegen sich freudig in den Armen. Die aktuellen Fotos aus dem indischen Kontrollraum wurde sofort viral über Sozialen Netzwerke weiterverbreitet. Es ist eben immer noch keine Selbstverständlichkeit, dass die Mehrheit eines Forschungsteams auch mal weiblich sein kann.
Tweets der Woche
Wenig später folgte das erste Mars-Foto der indischen Sonde:
Außerdem feiert das CERN dieser Tage seinen 60. Geburtstag. Herzlichen Glückwunsch!
ScienceTweetup im Dezember in Potsdam
Das nächste ScienceTweetup – und auch das letzte ScienceTweetup in diesem Jahr – findet am 8. Dezember 2014 am Hasso-Plattner-Institut (HPI) in Potsdam statt. Themen sind Informatik, IT und die Digitalisierung der Wissenschaft. Zu sehen gibt es ein modernes Rechenzentrum, neue Mensch-Maschine-Schnittstellen und eine interaktiven Fußboden (so eine Art betretbares Riesen-Tablet). Außerdem gibt es natürlich Gelegenheit zum Austausch mit Forscherinnen und Forschern des HPI. Das ScienceTweetup am HPI findet im Rahmen des Satellitenprogramms des Forums Wissenschaftskommunikation 2014 statt und ist sowohl für Besucher des Forums als auch für alle anderen Interessierten offen. Es lohnt sich also – hier geht es zur Anmeldung.
Die Sache mit den Gasen
Vorvergangene Woche hatte ich in der Augenspiegel-Kolumne ja auf die studentischen Kurzfilme zum Klimawandel und der REKLIM-Konferenz hingewiesen. Diese Woche erschien aus der Serie ein weiteres schönes Beispiel.
https://www.youtube.com/watch?v=7dZRUZo_zHo
Video: AWI
Zur REKLIM-Konferenz veröffentlichten wir heute übrigens auch eine Episode unseres Resonator-Podcasts. Apropos Resonator: Der Name unseres Audio-Podcast leitet sich ja vom Helmholtz-Resonator, der nach Hermann von Helmholtz benannt ist, dem Namensgeber der Helmholtz-Gemeinschaft. Auf Twitter stieß ich diese Woche auf einen historischen Synthesizer etwa aus dem Jahr 1905, der Helmholtz-Resonatoren einsetzt. Das Musikinstrument steht gerade in New York zur Auktion – es werde dort Preise zwischen 16.000 und 30.000 US-Dollar erwartet. Damit ist es nichts für mich – aber ein sehr hübsches und gut erhaltenes Instrument is es jedenfalls.
Creative Commons for the win!
In der aktuellen Ausgabe unsere Wissenschaftscomic „Klar soweit?“ erklärt Veronika Mischitz, wie die Verschlüsselung der Online-Kommunikation funktioniert – beziehungsweise funktionieren würde, wenn wir sie denn immer einsetzen würden. Das in den aktuellen Verschlüsselungsverfahren verwendete mathematische Phänomen ist ja, dass man zwei große Primzahlen zwar sehr einfach miteinander multiplizieren kann, die Umkehroperation – das Zerlegen in die beiden Faktoren – ist aber ohne Kenntnis einer der beiden Primzahlen sehr aufwändig bis unmöglich. Da diese Tatsache aber mathematisch nicht speziell vorgebildeten Menschen nicht unbedingt sofort klar wird, haben wir zur Erklärung eine eingängige Analogie mit Farben gewählt, die ich neulich in einem Blog fand. Der Comic gefiel scheinbar auch Anna Biselli so gut, dass sie ihn in Auszügen auf dem sehr reichweitenstarken Blog Netzpolitik.org veröffentlichte. Die Creative Commons-Lizenz, unter die wir alle Comic-Zeichnungen stellen, macht dies einfach möglich. Ich kann allen ÖffentlichkeitsarbeiterInnen nur empfehlen, CC-Lizenzen zu nutzen. Wir freuen uns sehr über solche Nachnutzungen.
Kurz verlinkt
Sibylle Anderl denkt im Planckton-Blog der FAZ über falsche Wissenschaftsmeldungen in den Medien nach. Nach Siggen, WÖM und dem Workshop der Volkswagen-Stiftung geht die Diskussion um das Verhältnis von Wissenschaft, Wissenschaftskommunikation oder -PR, Öffentlichkeit und Wissenschaftsjournalismus weiter. Kommunikationsverantwortliche aus einigen Helmholtz-Zentren haben dazu nun einen Diskussionsbeitrag online gestellt. Er stammt von Christian Mrotzek (DESY), Franz Ossing (GFZ), Thomas Windmann (KIT), Doris Wolst (UFZ), Josef Zens (MDC) und meinem Chef Jan-Martin Wiarda. Das hier ebenfalls schon einmal vorgestellte Blog „spurious correlations“ hatte kürzlich mal wieder eine schöne Grafik einer bemerkenswerten Korrelation. Die Ausgaben des US-Staatshaushalts für Wissenschaft und die Selbsttötungszahlen scheinen sich parallel zu entwickeln. Die Forschergruppe von BICEP2 verkündete im Frühjahr auf einer Pressekonferenz eine scheinbare Sensation, ohne vorher mit einem Aufsatz durch einen peer review-Prozess gegangen zu sein. Doch so langsam müssen sie zurückrudern.
Temporäre Verabschiedung
Ich verabschiede mich mit dem heutigen Tag für drei Monate in die Elternzeit. Mein Kollege Martin Trinkaus und Michael Büker von Welt der Physik werden sich während meiner Abwesenheit um die Blogs, den Resonator-Podcast, den Comic und die Social Media-Kommunikation der Helmholtz-Gemeinschaft kümmern. Vielen Dank an die beiden und bis zum Januar!
Die Augenspiegel-Kolumne
Die wöchentliche Kolumne „Augenspiegel – Webfundstücke rund um die Wissenschaft“ erscheint freitags im Blogportal der Helmholtz-Gemeinschaft. Darin stellt Henning Krause, Social Media Manager in der Helmholtz-Geschäftsstelle, Internetfundstücke aus dem Web 1.0 und dem Web 2.0 vor, die zeigen, wie sich der gesellschaftliche Diskurs um Wissenschaft im Internet abspielt: neue Kommunikationsformen, neue Technologien und Kommunikationskulturen. Dabei spielen Blogs, Apps, Facebook, Youtube und Twitter eine Rolle – anderseits auch Internet-Meme, Shitstorms und virale Videos.
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